■ Zur Person: Ungehorsam
Rund 50 Akw-Gegner haben gestern Gerald Neubauer vor der Verdener Justizvollzugsanstalt verabschiedet. Der 24-Jährige trat als erster Atomkraftgegner seit dem Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung eine Haftstrafe an. Er hatte 1996 am AKW Grundremmingen fünf Schottersteine aus dem Gleisbett beiseite geräumt – und war für diese symbolische Schienendemontage gegen einen Castor-Transport zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu 20 Mark verurteilt worden.
Das Geld hatte er aber trotz wiederholter Aufforderungen nicht gezahlt – und muss dafür nun wegen zivilen Ungehorsams für 39 Tage in den Knast. Die Haftstrafe sah Neubauer gestern aber nur als Anstiftung zum weiteren Widerstand: „Ich wünsche mir, daß sich viele Menschen ermutigen lassen, sich selbst quer zu stellen“, sagte er auf dem Weg zum Knast. kat
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