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Zum Gegenschlag bereit

■ Strahlenchef verklagt Senator

Der suspendierte Chef der Strahlentherapie an der Uni-Klinik Eppendorf Klaus Henning Hübener wird Wissenschaftssenator Leo Hajen vor einem Disziplinargericht auf Wiedereinstellung verklagen. Das kündigte Hübeners Anwalt Albrecht Lüders gegenüber der „Welt am Sonntag“ (WamS) an. Hajen sei bereits ein Antrag Hübeners auf „Aufhebung der vorläufigen Dienstenthebung“ zugestellt worden. Lüders zur WamS: „Wir haben Herrn Hajen eine Frist bis Ende August gegeben. Folgt er bis dahin dem Antrag nicht, werden wir die Anordnung der vorläufigen Dienstenthebung gerichtlich überprüfen lassen.“

Hübener, dem „Verstrahlung“ von PatientInnen vorgeworfen wird, begründet seinen Vorstoß damit, daß die Gründe, die zur seiner Amtsenthebung geführt hätten, nicht mehr aufrecht erhalten werden könnten. Für fahrlässiges oder schuldhaftes Verhalten gebe es, so Lüders, nach jüngsten Gutachten keine Erkenntnisse: „Bislang ist uns noch kein Fall vorgelegt worden, bei dem eine Überstrahlung nachgewiesen werden konnte.“

In der Wissenschaftsbehörde reagierte man gelassen. „Für uns hat sich an der Bewertung in puncto Suspendierung von Herrn Hübener nichts geändert“, erklärte Staatsrätin Barbara Bludau. Allerdings werde man die neuen medizinischen Argumente zwei Gutachtern zur Überprüfung vorlegen.

Wann der Konflikt um den umstrittenen Strahlentherapeuten juristisch abgeschlossen sein wird, ist unklar. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen Körperverletzung mit und ohne Todesfolge laufen noch. taz

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