: Zuhören, hinsehen, reden lassen
■ betr.: „Armutszeugnisse“ (Frei bank, Kultur minderer Güte) von Gabriele Goettle, taz vom 28. 9. 98
Angelegentlich der Wahl habe ich mir heute mal wieder die neue taz besorgt und war hocherfreut, einen Freibank-Artikel zu finden. Ich finde, diese Artikel ragen weit über das hinaus, was man sonst in der taz und anderen Tageszeitungen zu lesen bekommt.
Gabriele Goettle schafft es, nur durch die einfühlsame Schilderung von persönlichen Schicksalen, den Finger auf den Punkt zu legen, und zwar so, daß man als Leser mit den betroffenen Menschen mitfühlen kann, also ohne reißerisch zu schreiben oder einfach nüchterne Zahlen auf den Tisch zu legen, die oft wenig aussagen. Dazu trägt natürlich auch das Format bei. Wahrscheinlich gibt es bei keiner anderen Tageszeitung die Möglichkeit, regelmäßig über zwei bis drei Seiten dem Schicksal von nichtprominenten Mitmenschen nachzugehen. [...] Daniel Küstner, Berlin
Der Beitrag von Gabriele Goettle mit den Fotos von Elisabeth Kmölniger hat mich sehr beeindruckt: ein ausgezeichneter Bericht mit hervorragenden Bildern. Zuhören, hinsehen, reden lassen, zeigen in einer Nüchternheit, die jenes präzise Gefühl verrät (und vielleicht weckt), das heute mehr und mehr abhanden kommt. Gregor Gumpert, Berlin
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