: Zonta will Ost-Frauen vernetzen
■ Internationale Frauenorganisation bald in Ex-DDR/ Frauen brauchen Starthilfe/ Maggie Thatcher, Königin Sylvia und Liv Ullmann helfen
Weimar. Die weltweite Frauenorganisation „Zonta“ will auch in Ostdeutschland aktiv werden. Es gebe ein starkes Interesse der hiesigen Frauen nach internationaler Verbindung, nach Freundschaft und Anerkennung, sagte Heide Taylor, Beauftragte für Klubgründungen von Zonta, beim ersten ostdeutschen Informationsseminar gestern in Weimar. Die Organisation wolle die Frauen bei Existenzgründungen beraten und ihnen persönliche und berufliche Beziehungen in alle Welt bieten. Zonta war 1919 in den Vereinigten Staaten mit dem Ziel gegründet worden, die Rechte und verantwortlichen Positionen der Frauen, die sie während des Ersten Weltkrieges innehatten, nicht mehr aufzugeben. Die Stellung der Frau soll weltweit angehoben werden, sagte Frau Taylor. Die Organisation hat gegenwärtig über tausend Klubs in sechzig Ländern der Welt mit etwa 35.000 Mitgliedern. Diese engagieren sich bei internationalen wie regionalen Hilfsprogrammen und setzen sich für die weltweite Beachtung der Menschenrechte und fundamentaler Freiheiten ein. Ausgangspunkt sei die Überzeugung, daß unter den Frauen keine geographischen, kulturellen oder religiösen Grenzen bestehen, sagte Heide Taylor. Zonta beteiligt sich gegenwärtig an einem Projekt des Frauenentwicklungsfonds der UNO zur Unterstützung von landwirtschaftlichen Selbsthilfe-Kooperativen in zehn Entwicklungsländern. Als neues Landesprogramm der 55 deutschen Klubs mit 1.600 Mitgliedern ist Hilfe für das Chemiegebiet Bitterfeld im Gespräch.
Laut Statut kann nur auf Vorschlag eines Zonta-Mitgliedes eine Neuaufnahme erfolgen. Bis vor kurzem wurden nur berufstätige Frauen aufgenommen. Zu den bekanntesten Zonta-Mitgliedern zählen die langjährige britische Premierministerin Margaret Thatcher, Königin Sylvia von Schweden und Schauspielerin Liv Ullmann. Kritiker werfen Zonta gelegentlich ihre „elitären Strukturen“ vor. dpa
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