■ Zitate: Blech und Brunst
„Das notwendig aus sich zu Spendende, der nur in der brünstigen Liebeserregung aus seinen edelsten Kräften sich verdichtende Samen – der ihm nur aus dem Drange, ihn von sich zu geben, das heißt zur Befruchtung ihn mitzuteilen, erwächst, ja an sich dieser gleichsam verkörperlichte Drang selbst ist – dieser zeugende Samen ist die dichterische Absicht, die dem herrlich liebenden Weibe Musik den Stoff zur Gebärung zuführt.“ (Richard Wagner, 1860)
„Wer sich bewußt ist, daß die schöpferischen Kulturwerte männlich sind, während die Schöpferkraft der Frau physischer Art ist und sich im Gebären betätigt, und wer wünscht, daß die Kultur schöpferisch, also männlich bleibt, der muß sich freuen, wenn nach langen Jahren des Friedens, in denen immer wieder die physische wie die geistige Übermacht des Mannes erlahmt und damit mit vollem Recht von den Frauen in Frage gestellt wird, irgendein Anlaß kommt, der alle Debatten darüber, ob das größere Hirngewicht des Mannes wirklich geistige Überlegenheit bedinge, ob nach Generationen langer methodischer Erziehung die Frau dem Manne Gleiches leisten würde, zum Verstummen bringt.“ (Oskar Schmitz, 1912)
„Sergiu Celibidache ist [...] so eindrucksvoll, weil in ihm eine unverstellt maskuline Ausstrahlung zum Ausdruck kommt, die nicht korrumpierbar ist. Und dieses hat die Welt sehr nötig, denn wir leben in einer vaterlosen Gesellschaft, einer Welt ohne Maßstäbe in diesem Punkt.“ (Jörg Eggebrecht, Münchner Cellist, 1991)
„In Amerika ist eine Feministin eine Frau, die an die Gleichberechtigung glaubt. In Deutschland wird Feminismus als eine Form von Fanatismus angesehen. Die Feministin ist eine Amazone, eine Radikale, und die Frauen hier haben dieses Bild akzeptiert. Ich weiß noch, wie ich mir im Fernsehen einen Bericht über Frauenrechte angesehen habe, und ich nicht sagen konnte, ob es um die Rechte der Frauen oder die der Lesben ging. Damals dachte ich, es schadet den Feministinnen, mit Lesben in einen Topf geworfen zu werden. Aber nach allem, was uns passiert ist, habe ich gelernt, diese Frauen zu respektieren. Sie sind die ,Schock-Truppen‘, welche, wenn es hart drauf ankommt, am Ende durchkommen. Natürlich ist das die Sicht aus den Schützengräben. Wenn man im Schützengraben sitzt, ist die Marine sehr willkommen.“ (William Osborne, 1994)
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