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Zentralrat der Juden empört über Bundesregierung

Bonn (dpa) — Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat von der Bundesregierung ein energischeres Vorgehen gegen deutsche Firmen verlangt, die Giftgas in den Irak geliefert haben. In einer gestern in Bonn verbreiteten Erklärung des Direktoriums werden darüber hinaus neue Gesetze gefordert, um solche Geschäfte in Zukunft unmöglich zu machen. Die hier lebenden Juden empfänden es als unerträglich, wenn dieser Vorgang keine konkreten rechtlichen Konsequenzen habe. „Jedes Streben nach Aussöhnung oder gar Versöhnung verliert seine Glaubwürdigkeit, wenn das deutsche Rechtssystem keiner Sensibilität für den schrecklichen Vergleich zwischen Gaslieferungen für die Gaskammern von Auschwitz und jenen für das irakische Militär fähig ist“. Der Zentralrat fordere deshalb mit Nachdruck die konsequente Ahndung des „skrupellosen profitsüchtigen Gebarens“ von Teilen der Industrie, die gegen schon bestehende Gesetze verstoßen hätten. Ferner seien neue Gesetze erforderlich, die solche Vorgänge in Zukunft verhinderten.

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