Zeitumstellung gekippt: Jetzt kommt die Wahrzeit:
Immer diese Scherereien mit dem Zifferblatt! Weil Millionen von Deutschen seit geraumer Zeit, genauer gesagt seit 1980, winters wie sommers nicht mit dem Umstellen ihrer diversen Zeitmesser zurechtkommen und infolgedessen gravierende physische und psychische Schäden erleiden, hat sich die Wahrheit gestern, also noch während der geltenden Sommerzeit, dazu entschlossen, verbindlich Schluss zu machen mit dem lästigen Zweizeitenquark. Ab Sonntag zwei Uhr gilt deshalb im gesamten Bundesgebiet und selbst in Sachsen die sogenannte Wahrzeit – ganzjährig und bis auf Widerruf. Die Wahrzeit umfasst den Zeitraum von 1. Januar (Neujahr) bis 31. Dezember (Silvester). Das ergibt 365 Tage, alle vier Jahre 366. In der Wahrzeit hat ein Tag 24 Stunden zu je 60 Minuten. Jede Minute tickt in der Wahrzeit 60 Sekunden. Es ist zu hoffen, dass die Mehrheit der Deutschen gut auskommt mit der Wahrzeit. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass manche Zeitnutzer nach dem Aufstehen müde und beim Zubettgehen wach sind. Das ist halt der Lauf der Dinge beziehungsweise der wahre Lauf der Wahrzeit.
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