: „Zeit für gemeinsame Lösung noch nicht reif“
■ § 218: DDR-Frauenministerin Schmidt contra Süssmuth
Berlin (taz) - Auch nachdem Rita Süssmuth mit ihrer ganzen Autorität in die Abtreibungsdebatte eingegriffen hat und mit ihrem „dritten Weg“ die bundesdeutschen Gemüter bewegt, bleibt frau in der DDR gelassen: Familienministerin Christa Schmidt möchte nach wie vor die DDR-Fristenlösung für eine Übergangsfrist im Einigungsvertrag festschreiben. „Denn für eine gemeinsame Lösung ist die Zeit noch nicht reif“, erklärte die Ministerin in einem Interview mit der taz. Sie lehnte noch einmal jede Zwangsberatung ab und betonte, daß neben einem Lebensschutzgesetz auch das Selbstbestimmungsrecht der Frau stehen müsse. Im DDR -Ministerrat gehen die Meinungen zum Süssmuth-Vorschlag aber offenbar auseinander.SEITE 5
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