: Zeiss-Chef: „Es war ein Leben umsonst“
Berlin (adn) - „Es war ein Leben umsonst.“ Zu dieser Erkenntnis gelangt der ehemalige Generaldirektor des Kombinates Carl Zeiss, Jena, Prof. Dr. Wolfgang Biermann, am Schluß eines Interviews im 'Neuen Deutschland‘. Sein Vorgehen „mit eiserner Hand“ besonders gegen Leiter halte er, erklärte Biermann, in einem 70.000-Mann-Kombinat für gerechtfertigt. Das Arbeitsgesetz habe verhindert, jemanden echt zur Verantwortung zu ziehen oder das Leistungsprinzip „knallhart“ durchzusetzen. „Dasselbe Geld verdienen wie in der Bundesrepublik und arbeiten wie bisher, das wird nicht gehen“, sagte Professor Wolfgang Biermann. Solange ein Haftbefehl gegen ihn bestehe, werde er die DDR nicht betreten. Als 62jähriger wolle er sich noch nicht aufs Altenteil setzen und arbeite als Unternehmensberater, um seine Marktkenntnisse „in beiden Richtungen, nach Ost und West“, zu verwerten.
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