: Zahlenstreit um Eko
■ Rexrodt will weiterverhandeln
Brüssel/Bonn (AP) – Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt und Karel van Miert, Wettbewerbskommissar der EG, stritten am Mittwoch abend noch einmal um das Eko-Stahlwerk Eisenhüttenstadt. Einigkeit herrschte darüber, daß weitere Kapazitäten für hochwertigen warmgewalzten Stahl nur in Ostdeutschland stillgelegt werden müssen, damit die EG Subventionen für das Übernahmekonzept der Riva-Gruppe akzeptieren kann. Umstritten ist jedoch die Größenordnung. Nach van Mierts Rechnung müßten für den vorgesehenen Subventionsbetrag von 900.000 Mark mindestens 320.000 Tonnen Kapazität aufgegeben werden, Bangemann kommt nur auf 210.000 Tonnen im Jahr. Das Opfer soll im Stahlwerk Hennigsdorf (Brandenburg) gebracht werden, das ebenfalls der Riva-Gruppe gehört. Nach Mitteilung der Treuhandanstalt wird warmgewalzter Stahl in Ostdeutschland auch noch im Werk Unterwellenborn produziert, das der luxemburgische Stahlkonzern Arbed gekauft hatte.
Einen Abbau von Stahlkapazitäten hat die EG-Kommission auch von Rivas italienischem Konkurrenten Ilva verlangt, der ebenfalls Staatssubventionen bewilligt haben möchte. Ilva müßte dafür auf 1,7 Millionen Jahrestonnen Kapazität verzichten. Rexrodt ist „zuversichtlich“, bis zum 18. November eine Einigung erzielen zu können.
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