: Zahl der Drogentoten gesunken
■ Vor allem weniger Heroinabhängige registriert
Bonn (AP) – Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. 1993 starben 1.738 Menschen an den Folgen des Rauschgiftgebrauchs, 361 weniger als im Jahr zuvor, teilte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Eduard Lintner, gestern mit. Gleichzeitig sei aber die Zahl der Erstkonsumenten von Kokain und Amphetaminen gestiegen. Anlaß zur Entwarnung gebe es deshalb nicht. Nach Lintners Angaben registrierte die Polizei mit dem Rückgang der Drogentoten um rund 17 Prozent auch eine um neun Prozent geringere Zahl von Konsumenten harter Drogen. Der Rückgang gehe vor allem auf das Konto der Heroinabhängigen, deren Zahl um 20 Prozent auf rund 8.400 gesunken sei. Dem stehe aber ein deutlicher Anstieg bei den registrierten Erstkonsumenten von Kokain und synthetischen Drogen gegenüber, erklärte der Staatssekretär. So sei die Zahl der Menschen, die erstmals Kokain nahmen, von 1992 bis 1993 um fast ein Viertel auf 3.234 gestiegen. Bei Amphetaminen habe die Zunahme 15 Prozent betragen.
Da sich der Rückgang der Gesamtzahl der von der Polizei erfaßten Erstkonsumenten harter Drogen auf Heroin beschränke und der Mißbrauch von Kokain und Amphetaminen deutlich zugenommen habe, könne von einer Entwarnung keine Rede sein, warnte Lintner nochmals.
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