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Yevgeniya Baras, KünstlerinEinblick (747)

Zur Person

Yevgeniya Baras lebt und arbeitet in New York. Sie hat einen B. A. in Kunst und Psychologie der University of Pennsylvania, einen M. o. Sc. in Erziehungswissenschaften und einen M. F. A. in Malerei und Zeichnung der School of the Art Institute of Chicago. Baras war Mitbegründerin und Kuratorin der „Regina Rex Gallery“ (2011-2018) und dem Kurator*innen-projekt „Bull and Ram“ (2010-2015.) Ihr Werk wurde in den USA u.a. bei The Landing, Steven Harvey Fine Art, Jeff Bailey Gallery, FiveMyles Gallery, Morgan Lehman Gallery und Gavin Brown Enterprise ausgestellt. Den Sommer verbrachte sie bei einer Künstlerresidenz in Berlin. Aktuell ist bei 68projects ihre Einzelausstellung „Clocks Deep In Us“ zu sehen.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

YB: „Bestandsaufnahme Gurlitt“ im Gropius Bau ist eine wichtige Ausstellung voller bemerkenswerter Kunst. Ich freue mich, dass ein breites Publikum sie sehen und aus der Geschichte der Objekte lernen kann. Als ich in der Ausstellung war, musste ich viel über die Leben der vorherigen Besitzer der Kunstwerke nachdenken, aber auch über ihren Wert und über die Art und Weise, wie Menschen schon immer Objekte mit Bedeutung versehen haben, die Verstrickung von Kunst mit Status und Gier, an illegale Manipula­tio­nen und Kunsthandel, vor allem aber über die abgründige Idee, den Schmerz von Menschen ökonomisch auszunutzen. Die Provenienz der Arbeiten macht es kaum möglich, sie nur zu betrachten.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie empfehlen?

Im Sommer war es wunderschön, Menschen vor dem Bode-Museum Tango tanzen zu sehen, wie sich die Beleuchtung der Museumsinsel im Wasser spiegelte und die Körper sich im Rhythmus der alten Weisen bewegten. Es fühlte sich so an, als ob die Musik aus der Vergangenheit rufen würde – aber dann waren da auch Pizza und Alltagskleidung. Pizza und Tango sind eine schöne Kombination.

Welches Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Ich lese gerade Sholom Aleichems Kurzgeschichten. Meine Ausgabe beginnt mit einer Einführung des Autors, der sie seinen Kindern widmet. Es ist eine Nachricht an seine Kinder der Zukunft. Ich finde das sehr berührend.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Ich bereite meine nächste Soloausstellung im April in der Nicelle Beauchene Galerie in New York vor.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?

Ich liebe es, weiße Lilien zu Hause zu haben. Im Sommer habe ich auf dem Flohmarkt in Tiergarten einen blassgelben Emaillekrug gekauft, in New York nutze ich diesen nun als Vase für weiße Lilien.

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