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Yaser Safi, Bildender KünstlerEinblick (805)

Zur Person

Yaser Safi (*1976, Syrien) studierte Bildende Kunst an der Hochschule von Damaskus. Später lehrte er im Grafik-Department der Institution, bevor er Lecturer am „Adham Ismail“-Institut für Druckgrafik in Damaskus und Supervisor im Fachbereich Grafik am Sharjah Institute of Art in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde. Seine grafischen, malerischen und skulpturalen Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, so in Damaskus, Beirut, Dubai, Chamalières, Paris und Berlin. Aktuell sind Arbeiten von ihm in der Galerie im Tempelhof Museum zu sehen (der taz.plan berichtete): Mo.–Do. 10–18 Uhr, Fr. 10–14 Uhr, So..11–15 Uhr, bis 12. 1., Alt-Mariendorf 43

taz: Welche Ausstellung hat dich zuletzt an- oder aufgeregt?

Yaser Safi: Vor Kurzem habe ich ein arabisches Manuskript aus dem 13. Jahrhundert im Pergamonmuseum entdeckt. Es stammt von Al-Qazwini und trägt den Titel „Die Wunder der Kreaturen“. Was mich fasziniert, ist, wie darin unterschiedlichste Elemente zusammenkommen: Kalligraphie und bildliche Darstellung, Farbe und Grafik – das alles fügt sich zu einer harmonischen Einheit. Dabei spiegelt die Form den Inhalt, denn das seinerzeit populäre Werk versucht sich an einer umfassenden Darstellung des Universums, inklusive solch wunderlicher Aspekte wie der Auswirkung von Himmelskörpern auf irdische Wesen.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Die Jazzkonzerte in der „Donau 115“ in Neukölln.

Welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

„Tonto, muerto, bastardo e invisible“ von Juan José Millás. Dem Autor gelingt es in seiner delirösen Erzählung, die Grenzen von Realität und Fiktion einzureißen und dabei tiefe Einblicke in die menschliche Existenz zu geben.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich hatte im Winter das Glück, an gleich zwei Ausstellungen in Berlin teilzunehmen: an der Gruppenausstellung „Unter Palmen ein U-Boot“ in der VILLA HEIKE. Und die Doppelausstellung „Abdul Karim Majdal Albeik / Yaser Safi“ im Tempelhof Museum läuft noch bis 12. 1. Gleichzeitig bereite ich eine Einzelausstellung in Amman vor. In meinem Atelier befasse ich mich mit der Möglichkeit, unterschiedliche künstlerische Mittel, wie etwa die der Druckgrafik und Skulptur, experimentell zusammenzuführen.

Welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Wenn ich auf der Straße einer Gruppe von Demonstranten begegne, die gegen Immobilienwahn und Verdrängung protestieren.

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