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Yamani gegen Fahds Betrug

London (afp/taz) - Das saudische Königshaus wollte die Organisation erdölexportierender Länder hintergehen, und weit mehr Erdöl verkaufen, als auf den entsprechenden Konferenzen vereinbart. Dies ist nach Informationen der Wochenzeitschrift „Petroleum Intellicence Weekly“ einer der Gründe für den Rücktritt des saudischen Erdölministers Ahmed Yamani im vergangenen Monat. König Fahd wollte nach diesen Meldungen eine Raffinerie Rabiqh am Roten Meer teilweise übernehmen, und die Rechnung überwiegend mit Erdöl begleichen. Ebenso sollte eine schwedische Gesellschaft, die in Saudi– Arabien Erdöllager baut, mit Öl bezahlt werden, dessen Höchst– Förderung für jedes OPEC–Mitgliedsland von der Organisaiton eigentlich festgelegt ist. Die Zeitschrift berichtet, daß König Fahd indes nicht vorgehabt habe, über diese Tauschgeschäfte die OPEC– Behörden zu informieren, mithin mehr Öl auf den Weltmarkt zu schmeißen, als vereinbart. Ein weiterer Streitpunkt sei die Anweisung des Herrschers an Yamani gewesen, bei der letzten OPEC–Sitzung des Ministers einen Öl–Grundpreis von 18 -20 Dollar durchzusetzen, und für das Land eine Förderquote von fünf bis sechs Millionen Barrel zu erkämpfen. Beobachter gehen davon aus, daß Yamani grundsätzlich deshalb zurückgetreten ist, weil er der OPEC insgesamt - deren starker Mann er war - mehr Macht auf dem Öl–Weltmarkt verschaffen wollte, während sein König mehr Macht für Saudi–Arabien innerhalb der OPEC anstrebte. Buchrezession

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