piwik no script img

Wulffs Anruf auf Diekmanns MailboxVoicemail zum Schafott

Die Schlacht zwischen der "Bild"-Zeitung und Christian Wulff um dessen Anruf beim Bild-Chefredakteur eskaliert. Wulff will den Wortlaut geheim halten. Doch "Bild" spielt ein doppeltes Spiel.

Da stimmte die Chemie noch: Wulff und Diekmann auf dem "Bild"-Sommerfest 2006. Bild: dpa

BERLIN taz | Die offene Schlacht beginnt Donnerstag mit einem Fax, das Bild-Chefredakteur Kai Diekmann an den Bundespräsidenten schickt. "Mit Verwunderung haben wir gestern Ihre Aussage zur Kenntnis genommen", schreibt Diekmann am Morgen nach Christian Wulffs denkwürdigem Fernsehauftritt, "bei Ihrem Anruf auf meiner Mailbox sei es nicht darum gegangen, Berichterstattung zu Ihrem Hauskredit zu verhindern, sondern diese lediglich zu verschieben". Und weil man ja Missverständnisse verhindern wolle, "halten wir es für notwendig, den Wortlaut Ihrer Nachricht zu veröffentlichen".

Es ist eine einzigartige Kampfansage an den Bundespräsidenten. Bild, Kai Diekmann, die Freunde von früher, die Christian Wulff über Jahre hofiert haben, wollen den Bundespräsidenten erledigen. Eine solche Konfrontation zwischen einem Medium und dem Verfassungsorgan hat es in der deutschen Geschichte noch nicht gegeben.

Der erhoffte Befreiungsschlag für Wulff verkehrt sich damit ins Gegenteil. Am Vortag hatte sich ein reuiger Präsident im Fernsehen den Fragen von ARD und ZDF gestellt. Wulff entschuldigte sich für den "schweren Fehler" des Anrufs bei Diekmann, durch den Beobachter die Pressefreiheit gefährdet sahen.

Doch Wulff sagte auch einen folgenschweren Satz über die geplante Berichterstattung der Bild-Zeitung: "Ich habe nicht versucht, sie zu verhindern. Ich habe darum gebeten, einen Tag abzuwarten."

Startschuss für den Showdown

Das war der Startschuss für einen irrwitzigen Showdown: Noch am selben Abend meldete sich Bild-Politikchef Nikolaus Blome im Deutschlandfunk zu Wort, widersprach Wulff: "Es war ein Anruf, der ganz klar das Ziel hatte, diese Berichterstattung zu unterbinden." Damit an dieser Version kein Zweifel besteht, legte Bild am Donnerstagmorgen mit dem Fax ans Bundespräsidialamt nach.

Angehängt war eine Mail aus der Redaktion an Wulffs damaligen Sprecher Olaf Glaeseker. Aus der geht pikanterweise hervor, dass die Zeitung auf Bitten des Bundespräsidialamts bereits einen Tag mit der Veröffentlichung gewartet hatte.

Am Vormittag macht Bild die Attacke öffentlich: Das Blatt stellt das Schreiben auf die eigene Website und verweist auf die Transparenz, die der Bundespräsident am Vorabend angekündigt hatte. Und Wulff? Er schweigt zu der offenen Herausforderung. Zunächst. In der Pressestelle des Bundespräsidialamts werden bis zum Nachmittag Anrufe nicht entgegengenommen oder weggedrückt. Die Mitarbeiter wollen nichts sagen. Mit Hochdruck bereiten sie die Reaktion auf den Frontalangriff aus dem Hause Springer vor.

Selbst die Opposition ist unsicher, wie sie mit dieser historischen Eskalation umgehen soll. SPD, Grüne und Linkspartei suchen intern nach einer Linie, keiner weiß, ob und wie Wulff reagiert. "Ein bizarres Spektakel" nennt Grünen-Chefin Claudia Roth mittags die Show. Mehr will sie nicht sagen.

Ebenfalls gegen Mittag schickt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann seine Bewertung herum. "Die Affäre ist nicht ausgestanden. Wollte Bundespräsident Wulff die Veröffentlichungen verhindern oder nur verschieben?", fragt er. Diese Fragen seien nach wie vor nicht geklärt.

Merkel empfängt derweil Kinder

Während sich diverse Spitzenleute der schwarz-gelben Koalition kurz nach seinem Interview vor Wulff stellen, herrscht jetzt wieder betretenes Schweigen. Kanzlerin Angela Merkel empfängt als Könige und Sternsinger verkleidete Kinder, eine Stellungnahme sei nicht geplant, heißt es.

Am Nachmittag geht es dann Schlag auf Schlag. Um 15.15 Uhr läuft eine Eilmeldung über die Nachrichtenagenturen. Dpa meldet unter Berufung auf informierte Kreise: "Wulff lehnt die Veröffentlichung des umstrittenen Telefonanrufs bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann ab." Elf Minuten später bestätigt das das Bundespräsidialamt.

Es schickt Wulffs Antwortschreiben an Diekmann an die Redaktionen: Er wiederholt fast wortgleich Sätze vom Vortag, betont, er habe sich für den Anruf entschuldigt und Diekmann habe dies "dankenswerterweise" angenommen. "Damit war die Sache zwischen uns erledigt." Und er beschreibt seine Version der Forderung nach einem Aufschub.

Sein Sprecher habe den Redakteur um eine Verschiebung der Frist gebeten, um die Fragen zum Eigenheimkredit zu beantworten. Dieser habe jedoch nur eine Verlängerung bis zum Nachmittag des Montags, 12. Dezember, zugesagt. "Es gab für mich keinen ersichtlichen Grund, warum die Bild-Zeitung nicht noch einen Tag warten konnte, wo die erfragten Vorgänge schon Jahre, zum Teil Jahrzehnte zurückliegen."

Wulff geht volles Risiko - und kämpft weiter mit aller Macht um sein Amt.

Hängt Wulffs Schiksal von einer Voicemail ab?

Es ist eine absurde Situation. Jetzt könnte sein Rücktritt von dem Wortlaut der Mailbox-Nachricht abhängen. Wulff zieht in seinem Brief bereits eine Verteidigungslinie ein. "Das habe ich", schreibt er weiter, "nach meiner Erinnerung auf der Mailbox-Nachricht trotz meiner emotionalen Erregung auch zum Ausdruck gebracht." Nach seiner Erinnerung. Bild weiß, was Wulff sagte - er nicht. Niemals hatte ein Medium eine größere Macht über den Präsidenten als Bild.

Gleichzeitig fährt Wulff eine scharfe Gegenattacke: Ihn erstaune, dass Teile seiner Nachricht "über andere Presseorgane den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben". Diekmann, lautet seine Botschaft, spielt über Bande und instrumentalisiert andere Medien für seine Zwecke.

In Kreisen der Unionsfraktion heißt es, es hänge alles davon ab, was Wulff genau gesagt habe. "Wenn er nur einen Aufschub gefordert hat, ist er gerettet. Wenn er die Berichte komplett verhindern wollte, muss er gehen."

"Wasserpistole gegen Colt"

Der Medienberater Michael Spreng weiß, wie sich politische Affären entwickeln. Für ihn ist die Causa einzigartig: "Wir erleben einen echten Western-Showdown. Dabei heißt das Duell aber Wasserpistole gegen scharf geladenen Colt." Spreng, Exchef der Bild am Sonntag, kritisiert Diekmanns Vorgehen. "Die Veröffentlichung der Mailbox-Nachricht ist grenzwertig, denn derartige Gespräche sind vertraulich."

Daran sei Wulff jedoch nicht schuldlos, schließlich habe er im TV-Interview betont, dass er nur Aufschub der Veröffentlichung der Geschichte erbeten habe, nicht aber das Vorhaben unterbinden wollte. "Wulff hat die Veröffentlichung mit dem Fernsehauftritt provoziert."

Der genaue Wortlaut der Mailbox-Nachricht wird im politischen Berlin hinter vorgehaltener Hand weitererzählt. Aus dem Springer-Hochhaus dringen Gerüchte. So war nach taz-Informationen Wulffs Wortwahl deftig. Wenn Bild Krieg führen wolle, könne sie ihn haben, soll Wulff gesagt haben. Aber sie solle warten, bis er zurückkomme, damit sie entscheiden könnten, wie der Krieg geführt werden solle. Er soll mit einem Strafantrag und einer eigenen Pressekonferenz mit seiner Frau gedroht haben.

Am späten Nachmittag schickt Diekmann einen Springer-Sprecher vor. Er gibt bekannt: "Bild veröffentlicht den Wortlaut nicht." Die Redaktion bedauere das – so könne der von Wulff versprochenen Transparenz nicht genügt werden. Mit dem Schachzug beweist die Bild-Spitze erneut, wie perfekt sie den medialen Zirkus beherrscht: Wieder steht Wulff als Aufklärungsverhinderer da, Bild als seriöse Zeitung, die seine Privatsphäre und sein Wort respektiert.

"Bild" kämpft mit allen Tricks

Dabei kämpfen Diekmann und seine Redaktionsspitze schon lange mit allen Tricks, um ihren Spin der Geschichte durchzusetzen. Seit Tagen, erfuhr die taz aus anderen Medien, streut die Bild-Spitze Sätze von der Mailbox an andere Zeitungen. In der Hoffnung, dass andere die Schmutzarbeit erledigen? Wie gelangten die ersten Infos an FAZ und Süddeutsche Zeitung? Hat ein unbedarfter Bild-Redakteur einfach getratscht, oder steckt Strategie dahinter?

Diekmann wollte sich dazu auf taz-Anfrage offiziell nicht äußern. Das ist das Schmutzig-Perfide an dieser Geschichte: Bild ist bei der Jagd auf Wulff längst nicht mehr neutrales Medium, sondern selbst zum politischen Akteur geworden. Eine Situation, die Christian Wulff mehr und mehr entgleitet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

105 Kommentare

 / 
  • B
    Bigwiking

    Wird Deutschland irgendwann noch aufwachen oder lassen wir all das weiterhin geschehen bis wir platt sind?

    Völlig egal wie die "Causa Wulff" wirklich aussieht - ich finde es natürlich traurig aber bin auch nicht erstaunt.

    Was mich aber erstaunt und erzürnt, ist der Wirbel darum, der mir zeigt, dass die politisch intrumentalisierte Medienmaschinerie perfekt funktioniert. Es gibt kein anderes Thema mehr in den Medien und so wird mal wieder perfekt von den wirklichen Problemen der Welt abgelenkt.

    Wenn Herr Wulff versucht einen Verlag zu beeinflussen, dann üben wir den Volksaufstand der Gutmenschen; wenn Bundeskasperin Merkel dagegen regelmässig und gezielt den gesamten "Qualitätsmedien" unfassende Maulkörbe verpasst, dann hört man keinen Volksaufschrei. Klar, denn schließlich wird darüber eben fast nicht berichtet und "das Volk" hat nichts zum nachplappern darüber.

    Wenn Wulff einen günstigen Kredit bekommt weil er seine Position ausnützt, ist das nicht schön aber wenigstens hat er sich dafür nicht aus dem Steuersäckel bedient und es müssen auch nicht kommende Generationen von uns dafür bluten.

    Es ist schon bizarr, dass im Vergleich dazu kaum jemand auf die Barrikaden gegangen ist, als hunderte unserer Volksverdummer beschlossen haben, uns alle auf viele Generationen hinaus mit mehreren tausend Milliarden Schulden zu knebeln! Wenn ich dann noch - selbst von nachsweislich intelligenten Zeitgenossen - Sprüche höre wie "...die da oben die wissen schon was Sie tun..." dann geht mir das Messer in der Hose auf. Natürlich wissen die Herrschaften ganz oben was sie tun und die anderen machen aus Dummheit oder - viel schlimmer - aus niederen Motiven mit und das alles unter dem Deckmantel der "Parlamentarischen Demokratie". Quo vadis Deutschland?

  • R
    @Roderic

    Sie lügt immer! Damit wäre der erste Teil Ihrer Frage schon mal beantwortet. Es gibt einen Kabarettisten Dietrich Kittner, der hat mal vor vielen Jahren an zwanzig Kiosken das Lügenblatt verlangt. Und nun raten Sie mal, welches Blatt er bekommen hat.

     

    Ob der BP gelogen hat, wäre zu klären. Dazu müßte man allerdings die Fakten kennen. Kennen Sie sie? Wer kennt sie? All die meinungsstarken Foristen? Wohl kaum!

     

    Die Alternative zu dieser Hexenjagd wäre ganz zweifellos nicht unkritischer, anbiedernder, Staatsräson übender, Aufklärung vermeidender Journalismus.

    Es wäre schlichtweg überhaupt

     

    JOURNALISMUS.

     

    Sauber recherchieren, abwägen Pro und Contra, Fakten, faire Darstellung. Davon ist in diesem Geschehen nicht so viel zu sehen und zu lesen. Der Vernichtungswille, aus welchen Gründen auch immer, hingegen ist allgegenwärtig. Würde der Rücktritt irgendwas klären?

     

    Und welche® "Heilige" wäre die Alternative? Gauck, Käßmann, von der Leyen, Beckenbauer, Gottschalk,... Das Amt abschaffen?

  • C
    Claus

    Richtig, Bundespräsident Wulf hat sich im Fall dieser Affäre unglücklich verhalten. Möglicherweise hätte dieser mehr Rückrat gezeigt und die Karten auf den Tisch gelegt und zwar dergestalt, dass er mal gefragt hätte, welcher seiner Parteigenossen dieses an die Bild lanciert haben, wäre er möglicherweise besser weggekommen, als blauäugig mit seiner Familie punkten zu wollen. Natürlich müssen Parteifreunde von der Angelegenheit gewusst haben. Sowas kann man ja nicht unter der Decke halten. Nun kamen diese damit raus, weil Wulf sich bei den Bankern unbeliebt gemacht hatte mit seiner Kritik. Er lehnte auch den ESM Vertrag als undemokratisch ab. Zu Recht wie ich finde. Denn die Diktatorischen Vollmachten des Gouverneursrates in Art. 9,10,27 folgende und 30 sind so nicht zu akzeptieren. Jedenfalls nicht für einen Demokraten. Damit wird das Ausbluten der Nationalstaaten eingeleutet. Eine Umverteilung ohne Beispiel von unten nach oben.

    Bedauerlicherweise hat Herr Wulf etwas blauäugig auf diesen Angriff auf Amt und Person reagiert.

  • T
    tazitus

    Es mag so aussehen, als wolle "Bild" ihre Macht demonstrieren und zeigen, dass sie sogar einen Bundespräsidenten aus dem Amt schreiben kann. Doch wer das glaubt, irrt. Es wird kein Bundespräsident angegriffen. Es ist ein Bundespräsidenten-Darsteller und Salamitaktiker, der sich selbst demontiert. Einen souveränen Bundespräsidenten könnte "Bild" nicht gefährden.

  • L
    Lagebeurteiler

    Nur nicht ablenken lassen durch die Voicemail (vielleicht ist das ja Teil der Strategie)

    Im Vordergrund stehen nach wie vor die Themen Kredit, Urlaube und Tattoo Betty. Davon ist bisher nichts aufgearbeitet.

  • T
    Tom

    Herr Diekmann,

     

    sie als Chefredakteur der Bildzeitung schwingen sich zur moralischen Instanz der Republik auf??

    Ich glaub´es hackt. ( danke Julia H )

    Die Bildzeitung hetzt Niedriglöhner gegen Hartz4 ler auf, jazzt Menschenfeinde und Rassisten wie Sarrazin hoch. Sie ist bis zuletzt an der Seite von Betrügern und Blendern wie Guttenberg.

     

    Sie, Herr Diekmann, sollten zurücktreten und die Bild gleich mitnehmen.

    Ohne die Bild hätten wir eine Republik, die um ein vielfaches lebens- und liebenswerter wäre.

     

    Ich bin auch kein Fan von Christian Wulff, aber in dem Fall wünsche ich mir, dass er dem Druck standhält.

  • F
    Fritz

    "Sein Amt auszunutzen um Druck oder Drohungen auf Presseorgane auszuüben, muss man glaube ich nicht kommentieren." genau darum geht es! Das ist doch eine komplett idiotische Vorstellung von einem Anruf und einer Drohung mit der Staatsanwaltschaft. Sowas kann jeder und fuer jeden kann ein Zeitpunkt kommen, in dem er das tut. Ich liebe Parties, aber ich habe auch schon einmal eine durch einen Anruf bei der Polizei beendet.

  • E
    Egbert

    Wer hätte das gedacht. Regte sich die Öffentlichkeit in der Vergangenheit über den Umgang der Springer-Presse mit der Wahrheit und über ihre Methoden auf, literarisch verarbeitet z.B. in Bölls "Katharina Blum" und dokumentarisch z.B. in Wallraffs "Aufmacher", so kann man heute auf die Frage "Wer lügt: Bild oder der Bundespräsident?" doch wohl nur zu einem Ergebnis kommen. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass der Bundespräsident mit Strafverfolgung droht, nur um einen Tag Aufschub zu bekommen?

     

    Eigentlich wäre es mir ziemlich wurscht, ob Wulff noch die Kurve kriegt. Allerdings käme ein Rücktritt den Steuerzahler teuer: nach 20 Monaten Amtszeit könnte er für den Rest seines Lebens (laut aktueller Sterbetafel noch etwa 27 Jahre) noch sein volles Gehalt (“Ehrensold”) weiter beziehen, von Büro, Chauffeur und was es sonst noch so geben mag, einmal ganz abzusehen. Da war Walter Scheel mit 5 vollen Jahren Amtszeit (seit 1979 “Ehrensöldner”) geradezu ein Schnäppchen.

  • HH
    Hardy Heron

    Die taz ist die einzige Zeitung, die glaubwürdig bei dem jetzigen Spektakel ist. Und das muss ich als Skeptiker gegenüber der taz ungeschmälert bekennen: Alle Achtung!

  • K
    Kahnmann

    Bis zur Voicemail-Affäre kam mir jedes weitere mediale Nachgehake im Fall Wulff ein bisschen kleinkariert vor.

    Ab jetzt denke ich: Die Presse kann gar nicht genau genug nachhaken! Und zwar nicht nur aufgrund des zunehmend seltsameren Verhaltens von Wulff, sondern vor allem der Bildzeitung, die diesmal nicht nur üblicherweise dabei ist, die Lufthoheit über die Stammtische zu gewinnen. Es steht mehr auf dem Spiel.

    Man könnte mal wieder den arg strapazierten Vergleich mit Watergate heranziehen, aber er hinkt in diesem Fall (noch!) gewaltig: Watergate war am Ende ein Sieg des investigativen- und nicht des manipulativen- Journalismus.

  • K
    Kahnmann

    Bis zur Voicemail-Affäre kam mir jedes weitere mediale Nachgehake im Fall Wulff ein bisschen kleinkariert vor.

    Ab jetzt denke ich: Die Presse kann gar nicht genau genug nachhaken! Und zwar nicht nur aufgrund des zunehmend seltsameren Verhaltens von Wulff, sondern vor allem der Bildzeitung, die diesmal nicht nur üblicherweise dabei ist, die Lufthoheit über die Stammtische zu gewinnen. Es steht mehr auf dem Spiel.

    Man könnte mal wieder den arg strapazierten Vergleich mit Watergate heranziehen, aber er hinkt in diesem Fall (noch!) gewaltig: Watergate war am Ende ein Sieg des investigativen- und nicht des manipulativen- Journalismus.

  • W1
    wegen 129a verknacken

    Die BRD ist allein aus dem Grund, daß sie - trotz klimafaschistischen Völkermords, wie u.a. Hurrikan Mitch - auch weiterhin das Vergasen des Planeten durch Nutzung, Bau und v.a. Verkauf von Verbrennungsmotoren erlaubt, eine terroristische Organisation und Wulf sein Repräsentant.

  • E
    ErichErpel

    Guter Artikel und klar erkannt.

    Ich habe ihn gern und 2 x gelesen.

    Herr Wulff hätte mit der Wahl

    seiner "Freunde" und im Umgang

    mit diesen vorsichtiger sein

    sollen. Es zeigt aber auch, wie

    hilfos er selber letztendlich diese

    Sache managt. Amateurhaft eben, und

    das ist letztendlich auch das, was

    ihn am Ende auch für dieses Amt als

    ungeeignet erscheinen lässt. Dass Frau

    Merkel ihm, altenativlos, wie so oft,

    die Stange bis zuletzt hält, verleiht

    dem Ganzen bei aller Lächerlichkeit

    ein wenig Hauch von großem Drama.

    "Götterdämmerung" in Deutschland.

  • WI
    Wulf ist illegal

    Von wegen "Verfassungsorgane": Es wurde nie über das Grunzgesetz abgestimmt, also gibt es keine Verfassung und somit sind seine "Organe" genauso illegal wie all seine Gesetze und Beschlüsse.

    Politiker sind eine Mafia, die schnell gelernt haben, daß "Demokratie" das perfekte Verbrechen ist

  • K
    Kahnwort

    Bislang habe ich (teilweise!) auch die Ansicht von Sophie Meyer geteilt, was die Berichterstattung über die Affäre angeht, aber seit der Voicemail-Affäre denke ich anders. Es kann jetzt seitens der Presse gar nicht genau genug recherchiert und nachgehakt werden, und zwar aus zwei Gründen :angesichts des immer seltsameren Verhaltens von Wulff - UND der Bildzeitung.

    Man könnte jetzt- ich weiß, ein viel strapazierter Vergleich- mal wieder von einem neuen Watergate reden, aber der Vergleich hinkt in diesem Fall (noch!) ganz gewaltig, denn Watergate endete mit einem Sieg des investigativen - und nicht des manipulativen Journalismus.

  • R
    Roderic

    @Sophie Meyer

    ... Wäre es Ihnen dann also lieber, die Medien würden sich in Staatsräson üben und auf Auklärung verzichten? Ist es gleichgültig, ob der Bundespräsident oder BILD gelogen hat beim versuchten Grundrechtseingriff auf Pressefreiheit (Art. 5 GG), um den es geht?

  • Z
    zuschauer

    Irre, wie man wegen eines lumpigen kredites, den irgendwie jeder mal aufnimmt, gleich an die öffentlichkeit gehängt wird.

     

    meine frage: was hat BILD davon?

     

    Montag: böse Beamte

    Dienstag: faule hartz-4-empfänger

    Mittwoch: irgendein ausländer

    Donnerstag: die partei xyz...

     

    das aufeinanderhetzen von protagonisten führt letztlich nicht zur berichterstattung der wahrheit verpflichtend, sondern zur sozialneidkampagne und letztlich nur zur auflagensteigerung.

     

    KRUPP verkaufte seine kanonen auch an freund und feind. BILD macht es mit seinem KLOpapier ( auch Zeitung genannt).

  • P
    Peter

    Hat die Welt keine anderen Probleme?

  • D
    Daniel

    @Andreas

    Man bekommt den Verdacht, dass es um ein Machtspielchen geht, die Bild will zeigen, dass sie den "Größeren" hat.

    Diese Aussagen von Leyendecker (SZ) sprechen nun aber auch nicht gerade für die Bild:

    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1039728.html

  • KW
    Kurt W.

    Es wird ein Exempel statuiert, wie beschrieben, die Taktik der Bild ist bestaunenswert - sonst mit hau drauf Rabulistik kaum einzubremsen, gibt sie sich hier ganz zurückhaltend und gibt vor, serioes aus einer reinen Beobachterposition zu agieren. Herr Wulff hingegen zappelt sich nur noch tiefer in die Geschichte rein. Ich denke nicht das es das Skandälchen mit dem Kredit ist, den die Bild an die große Glocke hängen wollte und deshalb so ein Fass aufmacht! Der wahre Fehler des Herrn Wulff war die unverholene Kriegsdrohung an die Bild Zeitung denn da hat er sich, und das ist das eigentlich ungeheurliche an der Situation, mit der falschen angelegt - Bild statuiert hier ein Exempel und zeigt unserer Polit-Elite was passiert wenn man sich mit Ihr anlegt, auf das keiner mehr gegen Bild aufmuckt - das bedauerliche an der Sache ist, das Wulff für das Amt eben nie der richtige war, weil er morlaisch nicht unantastbar ist, weil er keine Vorbildfunktion hat, weil er offensichtlich unter Größenwahn leidet und komplett abgehoben ist und weil er nicht Wahrhaftig ist! Deshalb ist er angreifbar! Es ist besser wenn er geht auch wenn das einen Sieg der Bild mit weitreichenden Konsequenzen nachzieht - aber vieleicht ist dies auch ein gutes Zeichen, das die Presse - auch wenn es in diesem Fall die Bildzeitung ist - noch nicht alle Macht verspielt hat - möglicherweise sorgt das ja dafür das sich ein anderer Politikertypus als der heute vorherschende Kariereopportunist wieder mehr in den Vordergrund tritt!

  • G
    G.Hunt

    @Sophie Meyer

     

    Ich kann der jungen Dame nur beipflichten. Daran könnten sich viele Menschen in Deutschland ein Beispiel nehmen.

    Danke Sophie Meyer!

  • TK
    Tadeusz Kantor

    Wulff darf also in "vertraulichen Gesprächen" Journalisten dazu nötigen, bestimmte Berichte nicht zu veröffentlichen? In welchem Land leben wir hier eigentlich? Sind Politiker die 'besseren' Menschen, Menschen, die sich über Recht und Gesetz stellen dürfen, ohne dafür belangt zu werden?

    Schon vergessen, "Wir sind das Volk!", bzw. wir sind 99%.

    Menschen vom Typ eines Herrn Wulff sind in der Welt der Politik anscheinend nur die berühmte Spitze des Eisberges.

  • A
    arribert

    Welches Interesse hat die Bild?

     

    Die Bild kämpft wie die meisten anderen Blätter auch mit einer sinkenden Leserzahl. Was treibt die potentiellen Käufer wieder in die Kioske? Man treibt das Staatsoberhaupt vor sich her!

  • ST
    Schnirup Thumbi

    Hallo,

     

    diese Treibjagd ist bezeichnend für den Zustand von Politik, Medien und Demokratie.

    Hier wird ein Politiker fertig gemacht, obwohl er nur so korrupt ist, wie man es von allen Mitgliedern seiner Kaste erwartet.

    Überrascht sollte von solchen Mauscheleien nun wirklich niemand sein. Es entspricht doch unserer Erwartungshaltung und die Gesellschaft fördert solches Verhalten, solange es nicht zu öffentlich geschieht.

    Konstruktive Diskussion und die Entwicklung von Nachhaltigkeit scheint nicht mehr wichtig und erwünscht zu sein. Wen interresiert schon was in 10 Jahren ist, wenn man heute wochenlang Quote mit einem korrupten Politiker Quote schieben kann ?

    Es herrscht ein Quartalsdenken, von Quote zu Quote, egal ob es um Schuldenstand, Auflage, Aktienkurs oder Wahlergebniss geht.

    Das dieses Denken korrupte Opportunisten und Karrieristen nach ganz oben spült darf niemanden wundern.

     

    Was soll denn ein Rücktritt bringen ? Wulff bekommt einen gut bezahlten Beratervertrag und ein paar Vorstandsposten und dann kommt halt der nächste von der Sorte.

     

    Viele Grüße !

  • F
    Fritz

    Es ist absolut unwichtig, verglichen mit der Rechtschreibreform im Moment der Einfuehrung des Euro. Beides war und ist ein Versagen der Presse und auch der Bevoelkerung auf ganzer Linie. Die sogenannte Wulff-Affaire zeigt einmal wieder, wie leicht das moeglich ist.

  • V
    Valecchi

    Presserecht + Informationsfreiheit steht in unserer Fassung, von Wulff steht dort nichts!Es ist doch sonnenklar, dass die Affären des Herrn Wulff den Oppositionsparteien eine ideale Angriffsfläche bieten und die Opposition + die Öffentlichkeit + die Medien + die Bildungsbürger verpflichtet sind, sich damit im Sinne einer funktionierenden, rechtsstaatlichen Verfassung auseinandersetzen müssen. Wer will einen Bundespräsidenten, der hysterisch durch das Diensttelefon die Presse anschreit und völlig unfähig ist, seine eigene Krise zu managen? BILD hat doch Wulff nicht darum gebeten, hysterisch durchs Telefon Beschimpfungen zu übermitteln.Die Formel ist doch ganz einfach: bleibt Wulff = verliert Merkel (ihr Amt). SAMSTAG findet die erste Demonstration gegen Herrn Wulff vor dem Schloß statt.

  • SM
    @Sophie Meyer

    So ist es!

     

    Robert, 55 Jahre

  • T
    tommy

    Wulff hat bei seiner Mailbox-Kriegsdrohung mit einer eigenen Pressekonferenz "mit seiner Frau" gedroht? Ist also doch etwas dran an den Gerüchten, dass Wulff nicht nur Berichterstattung wegen des seltsamen Kredits, sondern auch wegen des angeblichen Vorlebens seiner Zweitgattin befürchtete?

    Die ganze Angelegenheit wird immer bizarrer. Eigentlich gibt es wirklich größere Probleme in der Welt und wahrscheinlich sind Wulffs Verfehlungen auch nicht schlimmer als die vieler anderer Politiker. Aber durch sein einfach nur peinliches Verhalten, das ihn wieder als ziemlich schlichte Persönlichkeit entlarvt, wird Wulff wirklich langsam untragbar; skandalös, dass er trotzdem bis an sein Lebensende die 200 000 Euro pro Jahr erhalten wird (wofür?); von Leistungsgerechtigkeit kann da doch keine Rede sein. Das Amt des Bundespräsidenten gehört von den Kosten her deutlich reduziert oder sogar ganz abgeschafft. Mir gingen schon die letzten beiden Vorgänger Wulffs mit ihrer religiös gefärbten Moralpredigerei auf die Nerven, aber Wulff hat das Amt nun vollends erledigt.

  • W
    Wulffenstein

    Liebe Sophie,

     

    das ist keine Hexenjagd. Die Medien sind die 4te Gewalt im Staat und haben die Aufgabe die Vetreter von Legislative, Judikative und Exekutive zu überwachen.

     

    Wenn herauskommt das der Inhaber des höchsten Amtes im Staat seine Unabhängigkeit zuerst gegenüber Finanzgrößen und Firmenchefs aufgibt (Stichwort Hauskredit, Urlaubsaufenthalte) und als Reaktion auf die Vorwürfe aich auch noch erpressbar durch Chefredakteure macht und deren Berichterstattung manipulieren will, dann ist es die Pflicht der Presse die Bürger zu informieren.

     

    Ich hoffe ihr lernt sowas noch in Politischer Bildung, Sozialkunde oder ähnlichem...

  • M
    mir

    @Andreas: Ich glaube, die wollen einfach ein bisschen aufrühren. Das Blatt verkauft sich so sicher nicht schlecht.

  • V
    viccy

    @ Sophie Meyer

    Wulff hat in seinem Interview gegenüber ARD und ZDF kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und gemenschelt. Anscheinend kam das bei dir gut an. Aber warum eigentlich sollte man sich damit zufriedengeben, wenn schon wieder gelogen wurde? Warum kann der Mann einfach nicht die Wahrheit sagen, sondern muss immer wieder drum herum reden, bis man ihn endgültig erwischt hat? Und dann sagt er treuherzig "Tut mir sehr leid" in die Kameras und unser deutsches Volk ist wieder auf Opium. Was kann man mit uns Deutschen dann eigentlich *nicht* machen?

  • B
    Bobo

    Wer sich ansonsten von der Springer-Burda-Focus Presse hofieren lässt, lernt nun die andere Seite der Medienmacht kennen.

     

    Aber mal ehrlich: Genauso wie Merkel bei Fuskushima TOTAL überrascht war ("damit konnte doch keiner rechnen") , so sollte hier so mancher nicht überrascht vom Gebaren der BILD sein.

    Oder kennt ihr euren Günther Walraff nicht?

     

    Das Blatt schreibt Politiker hoch und wieder runter.

    Das BILD damals Gauck favorisierte ist ja auch kein Geheimnis.

     

    Die Merkel-Show geht also weiter: Denn die ist von allen am meisten beschädigt wenn Wulff geht.

  • MB
    M. Burkart

    Ist nicht der weitaus grössere Skandal der, dass jetzt überall so getan wird als wäre die "Bild" eine Zeitung und hätte irgendwas mit freier Presse zu tun? Als Pressefreiheit definiert Bild doch schon seit Jahren die Freiheit zu schreiben was man will. Es ist doch offensichtlich dass es Bild nur darum geht ihrer "Abschussliste" einen BP hinzu zu fügen. Demnächst ist dann in Bild zu lesen: WIR sind Bundespräsident !

  • J
    Jano

    @ Sophie Meyer

     

    Da Du noch so jung bist, dutze ich Dich einfach mal.

    Es tut gut zu wissen, dass es noch Jugendliche gibt, die nicht ohne nachzudenken in das Geschrei des Springer-Verlags einstimmen und sich durch nachdenken eine eigene Meinung bilden.

     

    Dein Kommentar ist ein Lichtblick.

     

    Liebe Grüße,

    Jano

  • A
    Andreas

    Schon seit Stunden nichts neues mehr von unserem Lieblingsopfer.

    Wird langsam langweilig!

     

    Ist eigentlich irgendwo im Land was wirklich schlimmes passiert, was keiner Wissen soll, so dass der Herr Bundespräsident noch immer ganz oben steht in den Schlagzeilen?

  • K
    KlausK

    Man muss Bild und Diekmann nicht mögen. Klar ist aber doch, dass Wulff wegen seines Umgangs mit der Wahrheit das ganze Affentheater selber inszeniert hat, ohne dessen Ausgang abschätzen zu können.

    Und was heißt "zweite Chance" für einen BP? Ist der Posten für blutige Laien eingerichtet worden? Keinem Azubi würde man so viel durchgehen lassen!

    Wer noch weiter an ihm festhält, bekommt dieselben Glaubwürdigkeitsprobleme.

  • RZ
    Ralf Zimmermann

    Also ich war noch nie ein "Fan"von der Bild,aber diese Aktion hat meine ganze Sympathie...:)Wulf spielt auch mit gezinkten Karten,er schreckt ja nicht mal davor zurück bei seinen beiden öffentlichen Auftritten das "Volk"zu belügen.Im Gegenteil,er begibt sich in die Opferrolle.Desweiteren hat er der Bild ja den Krieg erklärt,nun hat er ihn und soll in auch führen.Und Kriege sind nunmal von Natur aus schmutzig.Und das vom BP-Wullf belogene "Volk"hat ein Recht auf veröffentlichung der Audiodatei von Dieckmanns AB,allein schon deshalb weil er sich bei einer nicht Veröffentlichung den Rest seiner Amtszeit erpressbar machen würde.

  • RW
    Roman W

    Sehr geehrte Redaktion, ich halte die Taz für eine der wichtigsten Zeitungen im Land. Ich habe meinem Vater aus diesem Grund vor zwei Jahren ein Abo geschenkt und trinke morgens regelmäßig aus einer Taz-Tasse. Meine Kommentare sind niemals beleidigend, rassistisch oder irgendwie anders negativ geartet. Warum werden meine Kommentare nicht veröffentlicht? Wird in Ihrem Hause erwürfelt, wer kommentieren darf? Ich werde Herrn Wulff mal bitten, etwas Druck auf Sie auszuüben. Bitte begründen Sie mir doch bitte, Ihr Handeln in Bezug auf meine Kommentare..

    MfG

  • S
    sekundo

    ein bundespräsident von diekmann´s gnaden!

    verkommener geht´s nicht!

  • MS
    Michael Springer

    Neues Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

    1. Niemand im Lande sollte mit einem Herrn Diekmann telefonieren!

    2. Kein Politiker sollte nach Rücktritt seines Pressesprechers die Dinge in die eigene Hand nehmen!

    3. Kredite von Freunden sind moralisch anfechtbarer, als Beraterverträge und Honorarvorträge durch ausländische Rohstoffkonzerne

    4. Wer zu schwach ist, einem Shitstorm auszuhalten, ist tot!

  • E
    Exilant2011

    Ich bin der Meinung, dass diese Diskussion um Wulff, seinen Kredit und seine Telefonate initiiert ist von sehr Konservativen in der BRD, die verhindern möchten, dass das Amt des Bundespräsidenten verknüpft wird mit dem Thema Antirassismus und Migration. Ich glaube inzwischen, dass sich TAZ und Konsorten hier vor einen reaktionären Karren spannen lassen unter dem Schlagwort der Aufklärung und der Pressefreiheit. Medienforscher könnten sich mal mit der Chronologie der Affäre beschäftigen. Wahrscheinlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Wulffs Haltung zu Theo Sarrazin, dem Verfassungsschutz, den rassistischen Morden des NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) und der Kredit- und Medienaffäre des Bundespräsidenten. Wulff ist CDU und wird „multi-kulti“. Das verstößt gegen das gesellschaftliche Selbstverständnis. Rassismus in Deutschland tröpfelt von oben nach unten. Mit seiner Haltung zum Thema Migration verstößt Wulff als Bundespräsident gegen diese Regel. Deshalb wollen ihn „die Medien“ (will sagen: die Mächtigen im Land) weg haben.

  • RW
    Roman W

    Ein Leithammel ist doch nicht zwangsläufig ehrlicher als seine Schäfchen. Das ist doch naiv. Und wenn man schon einen Volksvertreter beim Lügen erwischt, was leider viel zu selten vorkommt, muss er halt gehen. Sein Amt auszunutzen um Druck oder Drohungen auf Presseorgane auszuüben, muss man glaube ich nicht kommentieren. Hier steht doch Aussage gegen Aussage. Wenn mich jemand bezichtigt, die Unwahrheit zu sagen und ich Beweise vorlegen kann, die meine Aussage bestätigen, zögere ich nicht, diese Beweise vorzulegen. Neben den unzählig offenen Fragen, stellt sich mir zudem die Frage, warum und wofür Herr Wulff die Nummer von Herrn Dieckmann hat. Ich erwarte vom Amt des Bundespräsidenten nicht sonderlich viel, ich halte es sogar für überflüssigen, extrem teuren Luxus. Aber wenn wir schon unbedingt ein Staatsorgan wie das des Bp haben müssen, sollte dieser schon einmoralig handeln. Bestimmte Sätze in Bezug auf Transparenz und Pressefreiheit, hätte sich Wulff bei seiner Handlungsweise lieber sparen sollen. Soviel zu Wulff und Bild. Schwerwiegender ist neben der Verlogenheit und Doppelmoral wohl die durchaus berechtigte Frage der Korruption und Vorteilsname. Wenn man hier ein Auge zudrückt, haben wir bald italienische Verhältnisse.

  • W
    wessinger

    Taz und Bild Hand in Hand in einem moralischen Fledzug. Mainstreammedien unter sich!

    Goodby Taz!

    Es gibt keine alternative Medien mit Breitenwirkung mehr.

    Kein Wort in der Taz darüber zu lesen, dass Wulff sich gegen Rettungsschirme und damit gegen ein ESM Gesetz ausgesprochen hat, das einem Gouverneursrat in Brüssel diktatorische Macht geben würde.

    Der Bundespräsident muss Gesetzte per Unterschrift ratifizieren oder er kann es auch nicht.

    Die eigentlichen Beweggründe der Hetzkampagne kommen gar nicht zur Sprache.

    Bild und Taz Hand in Hand!

    Good by Taz!

  • MS
    Max Seinsch

    Herr Wulff mag sich bei Herrn Diekmann entschuldigt haben, und Herr Diekmann mag diese Entschuldigung auch angenommen haben: Aber eine solche Entschuldigung wurde doch hinfällig, sobald Herr Wulff begann, den Inhalt der Voicemail in der Öffentlichkeit auf eine Art und Weise darzustellen, die der Auffassung Herrn Diekmanns widerspricht. Natürlich hat die Bildzeitung dann das Recht, sich durch Veröffentlichung des genauen Wortlauts zu rechtfertigen. Die Gesamtbotschaft der betreffenden Voicemail beschränkt sich ja anscheinend nicht auf das einzelne Wörtchen "Aufschiebung"!

    Ohne der Bild das Wort reden zu wollen, es kann doch nicht sein, dass Herr Wulff jetzt zum armen Opfer der Presse stilisiert wird, während man der Bildzeitung sowieso nichts anderes zutraut.

    Verschwörungstheoretiker könnten hier auch einen hinterlistigen Plan des Springerkonzerns vermuten, Herrn Wulffs Popularität zu reparieren: Indem er über Gebür geschlagen wird, fördert man das allgemeine Mitleid mit ihm, während die Bildzeitung nicht schlechter dasteht als vorher, denn man traut ihr ja eh nichts besseres zu!

  • MM
    Michael Müllter

    Ein wenig einseitig ist dieser Kommentar der Taz schon.

    Wenn mir jemand Mitte letzten Jahres erzählt hätte, dass ich irgendwann der B*.-Zeitung eher Glauben schenken würde als unserem Bundespräsidenten - ich hätte ihn für verrückt erklärt. Nun ist dieses Phänomen eingetroffen. Dieses mutet merkwürdig an.

    Die Darstellung des "Doppelten Spiels" möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen.

    Immerhin ist die B.-Zeitung dem Wunsch des Bundespräsidenten gefolgt und hat die Voice-Mail im Anschluss nicht veröffentlicht. -

    Es geht hier nicht um Wulff. Es geht um Moral, Vertrauen und vor allem um Ehrlichkeit des ersten Mannes im Staate.

    Wir brauchen keinen Bundespräsidenten, der sich wichtiger nimmt als sein Amt.

    Es geht auch um die Haltung zur Wahrheit und Offenheit und das Taktieren mit Halbwahrheiten, dem Weglassen von Informationen und einer Entschuldigung, die niemand so richtig ernst nehmen konnte und einer Ankündigung von Transparenz, die keine ist.

    Es stellt sich auch die Frage nach dem Beraterstab des Bundespräsidenten. Hochbezahlt und unfähig.

    Werte, wie Offenheit, Ehrlichkeit und Verbindlichkeit verbinde ich persönlich mit diesem Amt. Herr Wulff wird diesen geringen Anforderungen nicht (mehr) gerecht.

  • KM
    Kleiner Mann, was nun?

    ja. Stimmt.

     

    Und wo bleibt die Erwähnung der Tatsache, dass CW nie Bundespräsident geworden wäre, wenn dieser Kredit in seiner Zeit als Ministerpräsident bekannt geworden wäre?

    Und wie kommt es, dass für ihn nun dauernd "emotional-verständliche" Erklärungsansätze gefunden werden - ähnlich wie bei Guttenberg, der auf seine "Belastungssituation" von Amt, Kind und Kegel hinwies (und scheinbar vergaß, welche Belastungen der Normalbürger zu vereinen hat?).

    Hinzu kommt für Wulff, dass es nun mal keinen Bundespräsidenten-Praktikanten-Status gibt, bei dem er (und der Staat) austesten kann, ob er den Job denn hinkriegt - es sei denn, er hätte bisher auch nur ein entsprechendes (bzw. üblicherweise gar kein) Gehalt bezogen.

    Einerseits werden für solche Ämter besondere Konditionen eingefordert - anderseits aber sollen Maßstäbe angesetzt werden, die "für den kleinen Mann" gelten. Dabei wird zudem vergessen, dass "der kleine Mann" in heutigen Zeiten weder Schonung noch Verständnis - geschweige denn solche Kreditkonditionen eingeräumt bekommt. Geld übrigens, dass auch Dank der 500 Milliarden Steuerzahlergeld an Banken ausgegeben werden konnte. W I R haben also Wulffs Kredit finanziert - nur W I R würden dieses Geld nicht für solche Konditionen erhalten. Das ist keine Vorteilsnahme?

    Unsere bedauernswerten Eliten all überall sollten sich mal vor die Hinterbliebenen der griechischen Selbstmörder (Rate um 40% gestiegen) stellen und ihre Probleme dort diskutieren!

    Bigottes Pack!

  • V
    vidocq

    Ein Kinohit jagt den nächsten: nach 'Sodom und Hannover' nun bald 'Beowulff'?

     

    Das nordische Dramulett mit Grendel Diekmann geht in eine neue Runde...

  • O
    olaf

    Arme taz - seit Tagen erfahren sie aus anderen Medien,dass die "Bild"-Spitze Sätze von deren mailbox streut.

    Und die taz kriegt nix ab - alles nur aus zweiter Hand durchgekaut.

    Nun ist die "Bild" auf einmal schmutzig-perfide - vorher, als ihr noch ales aus erster Hand bekommen habt, war "Bild" gut Freund, oder was!

  • S
    Seyhan

    Spätestens seit dem "Der Islam gehört zu Deutschland" ist dieser Wulff bei mir unten durch!

  • G
    Gurkentruppe

    "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen.", soll doch tatsächlich aus der vom Elektrozaun geschützten KITA an die Außenwelt gedrungen sein. Was hätten wir bei einem BP zu erwarten, wenn er das Gesagte, das er nie sagen wollte, als Klingelton oder auf YouTube zu hören wäre? Herr Wulff hat sich durch den medialen Umgang mit Privatem zur Witzfigur stilisiert. Es reicht. Die Presse sollte Herrn Wulff in Rente schicken. Sie sollte ihn ignorieren, ihn in Ruhe lassen, nicht mehr über ihn berichten, weil auch sie eine Verantwortung gegenüber dem Amt des Bundespräsidenten hat. Wir alle haben erlebt, was wir für einen Bundespräsidenten haben. Also ersparen wir uns die Peinlichkeiten, den Hohn und Spott und den Zynismus, die dieser Präsident in vielen Menschen auslöst und vergessen ihn einfach. Er kann nicht anders und es hilft ihm auch nicht, wenn 60 Prozent zu ihm stehen. Ich kann mir inzwischen vorstellen, dass es einige von den 60 Prozent gibt, die das nächste Fettnäpfchen sehen wollen, in das der Präsident, der Hartnäckigkeit zeigt, tritt, um das Volk zu belustigen.

  • RP
    Robson Paul

    Frau Pohl spricht mir aus der Seele.

    Das ist Wulff´s eigentliches Problem. Nebenbei zum Thema Persönlichkeitsrechte eine kleine Erinnerung an K.D, wie er es hält mit dem Schutz des Privaten.

    Aus Wikipedia:

    Diekmann klagte gegen die tageszeitung (taz), als taz-Autor Gerhard Henschel am 8. Mai 2002 auf der Satire-Seite Die Wahrheit als Parodie auf die Berichterstattung in der Bild behauptete, Diekmann habe sich in Miami seinen Penis mit Leichenteilen vergeblich operativ verlängern lassen wollen. Diekmann verklagte die taz daraufhin auf Unterlassung sowie 30.000 Euro Schmerzensgeld wegen unzulässigen Eingriffs in seine Persönlichkeitsrechte, Verleumdung und Beleidigung. Das Berliner Landgericht verfügte zwar eine Unterlassung, verneinte jedoch einen Anspruch auf Schadensersatz, da Diekmann als Chefredakteur der Bild „bewusst seinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Persönlichkeitsrechtsverletzung Anderer sucht“ und daher „weniger schwer durch die Verletzung seines eigenen Persönlichkeitsrechtes belastet wird“. Er müsse „davon ausgehen, dass diejenigen Maßstäbe, die er anderen gegenüber anlegt, auch für ihn selbst von Belang sind“.Einer Berufung dagegen wurde vom Kammergericht keine Aussicht auf Erfolg gegeben, beide Seiten zogen daraufhin ihre Berufung zurück.

  • T
    TabulaRasa

    Die BILD ist widerwärtig, Wulff aber auch. Wenn die beiden sich bekriegen gewinnen wir alle.

  • T
    Toby

    Das ist doch absurd. Wulff hat sich in wirklich relevanten Punkten moralisch unhaltbar gemacht. Und nun soll er fallen, weil er einmal was richtig gemacht hat, als er es versäumt hat, zum Chef dieser verbrecherischen Gazette nett zu sein, die sich immer noch ungestraft "Zeitung" nennen darf?

    Wenn er nicht vorher mit den gleichen Gaunern geschmust hätte, müßte man ihn dafür egentlich loben!

    Hängt ihn, für was Ihr wollt, aber nicht für seine Pöbeleien gegen "Bild", die selbst die hierzulande größtmögliche Schändnung der Pressefreiheit darstellen.

  • MG
    Max Goldt

    "Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun."

     

    Max Goldt über die "Bild"

  • GN
    Graf Nitz Ihr Name

    Bild veröffentlicht den Wortlaut nicht - und ist deswegen böse.

     

    Was wäre, WENN sie es tun - sind die dann auch noch böse??

  • TM
    The man the could not hang

    In der beginnden Nach-Wulff-Ära müssen wir uns fragen : wie muss ein Bundespräsident eigentlich beschaffen sein ? Muss er tatsächlich aus der Politik, dem Tagesgeschäft, kommen ? Muss eine Kanzlerin darüber befinden wer das Amt innehat ? Darf er ein Vorleben haben ? Muss er geläutert sein ? Bußfertig ?

     

    Tatsächlich sollte ein guter Präsident einen hohen Reifegrad, sowie moralische Integrität aufweisen ohne sich anbiedern zu wollen. Geschliffen in Wort und Schrift. Exzellente Bildung. Ein Vordenker, ein Philosoph, ein Gelehrter, ein Visionär, ein Theologe. An seiner Lebensleistung gemessen würdig für ein hohes Amt mit weltweiter Sichtbarkeit.

     

    Schauen wir uns also einmal exemplarisch einige Vorbilder aus anderen Ländern an : 1. Nelson Mandela (30 Jahre in Haft). 2. Vaclav Havel (Schriftseller und Politiker) 3. George Washington (Gründervater USA).

     

    Wie könnte unser neuer Präsident heissen ? Meine Vorschläge : 1. Peter Sloterdijk (Philosoph+Kulturwissenschaftler 2. Gesine Schwan (Politikwissenschaftlerin, SPD) 3. Margot Käßmann (Theologin) 4. Heiner Geissler (Ex-Miniser, Attac) 5. Joschka Fischer (Ex-Minister)

     

    Bevor die Poltik dass Ruder übernimmt, sollte diesmal das Volk über den nächsten Präsidenten beratschlagen. Schwarmintelligenz nenn man das.

     

    Vielleicht kann die taz das einmal anleiern.

  • W
    Wolf

    Bild sollte endlich die Hosen runterlassen und

    den Anruf publizieren !

     

    Das Katz- und Mausspiel ist für die Öffentlichkeit

    unerträglich.

    Man muss ja fast annehmen, das das ganze nur von Bild aufgeputscht ist und um einen Präsidenten zu stürzen.

  • R
    reblek

    "Er wiederholt fast wortgleich Sätze vom Vortag, betont, er habe sich für den Anruf entschuldigt..." - Immer und immer wieder: Wulff "entschuldigt sich", er bittet nicht etwa um Entschuldigung. Er hat von Guttenberg gelernt, denn der hat seinen Ex-Doktorvater um Entschuldigung gebeten - aber dieser hat sie nicht gewährt. Angeklagte könnten von Wulff lernen - und sich selbst freisprechen, statt auf ein Gerichtsurteil zu warten.

    "Die Veröffentlichung der Mailbox-Nachricht ist grenzwertig, denn derartige Gespräche sind vertraulich." - So ein Unsinn. Wenn ich einen Chefredakteur anrufe, spreche ich nicht privat mit ihm, sondern mit einem Medium, dessen Sinn Öffentlichkeit ist.

    "Mit dem Schachzug beweist die Bild-Spitze erneut, wie perfekt sie den medialen Zirkus beherrscht..." - Na, bravo! Wie dumm muss mensch sein, um nicht auf diesen "Schachzug" zu kommen?

  • P
    Peter

    Liebe taz, ihr seid die einzigen, die das ganze noch objektiv bewerten. Auf jeder anderen news-Seite, auch den vermeintlich seriösen, wird nämlich derzeit auf Bild-Niveau berichtet.

    Vielen Dank dafür!

  • S
    Stimmvieh

    Kompromissvorschlag: Wulff tritt zurück, Springer wird enteignet und zugemacht. Everybody wins!

  • H
    Halblang

    "Wie gelangten die ersten Infos an FAZ und Süddeutsche Zeitung? Hat ein unbedarfter Bild-Redakteur einfach getratscht, oder steckt Strategie dahinter?"

     

    Neidisch, daß die ersten Infos nicht an die taz gegangen sind? Oder neidisch, daß Herr Wulff nicht auf die taz-Mailbox gesprochen hat? Aber halt, wenn er das gemacht hätte, wäre das nie durchgesickert, denn der taz liegt ein Streben nach Schlagzeilen und Aufmerksamkeit ja völlig fern...

  • P
    Pit

    Entschuldigung, aber Artikel geht schon im Untertitel voll an der Sache vorbei! Bild spielt ein doppeltes Spiel? Und wenn schon! Ich mag Bild nicht, aber die Wahl der Waffen hat Herr Wulff getroffen und er hat sich für äußerst unlautere Mittel entschieden, namentlich Einschüchterung und Erpressung. Wenn irgendjemand jetzt die Antwort beklagt, ist das einfach nur lächerlich. Ein Präsident, der versucht die Pressefreiheit zu unterdrücken, bedarf weder weiterer Kommentare, noch irgendwelchen Mitleids! Mit ganz einfachen Worten: Sie haben angefangen, Herr Wulff.

     

    Lieber Herr Wulff, nehmen Sie einfach ihren unglaubwürdigen Hut und nehmen Sie vor Allem Rücksicht auf weitere Schäden dieses hohen Amtes, as Ihnen doch laut weiterer Drohungen Ihrerseits so wichtig ist. Ich weile z.Z. in Irland und die Leute hier können kaum glauben, was sie von einem deutschen Bundespräsidenten lesen. Ich habs aufs Wort geglaubt, ich konnte Herrn Wulff aber auch schon jehrelang vor seiner Präsidialzeit beobachten ...

  • L
    Linksphlegmat

    Ein guter Bericht, der einen ersten realen Einblick in dieses dreckige Geschäft der Bild erahnen lässt.

     

    Wulff ist etwas einfach gestrickt - Bild dagegen ist perfide und absolut skrupellos.

     

    Schon bitter, wenn ein derartiges Medium mehr Macht als ein Volksvertreter hat (abgesehn von der Parteizugehörigkeit).

     

    Nun kann gefragt werden, ob Wulff bei solchen 'Dummheiten' noch BP bleiben sollte. Warum nicht? Es gab weitaus dümmere Politiker in wichtigeren Positionen.

     

    Lieber dumm und unprofessionell als brutal-skrupellos, ist meine Meinung.

     

    Die Rolle der Bild bei der Sache sollte aufgeklärt werden. Dies artet in eine Privatfehde aus, wobei Bild den Durchlauferhitzer macht.

     

    Bitte klärt weiter über Bild auf, damit wenigstens einige unabhängige Medien Mumm bewahren. Heute der BP - morgen ist es jemand anderes!

  • S
    sle

    Soviel zum Thema "Liebe unterm Atomkraftwerk" :

     

    http://www.youtube.com/watch?v=pZhnDIDyEu0&feature=youtu.be

  • P
    pressewolf

    Nach diesem ZDF Interview fällt mir nur noch ein Wort ein:

    RÜCKTRITT!

    ... dann kann ja niemand mehr seine Freunde bei sich wohnen lassen ....

    in einer Luxusferienwohnung?

    ... auch ein Präsident hat Menschenrechte ....

    ... man habe sich noch nicht an die Öffentlichkeit gewöhnt ....

    Und welche Erfahrungen während seiner Zeit als Ministerpräsident?

     

    Man habe die Veröffentlichung des Artikels nur verschieben wollen... Und dann mit Strafanzeige drohen und mehrere Drohanrufe tätigen?

    Ich bin kein großer Fan der "BILD" und bin der Meinung, dass sie eher die Fakten schafft, die sie anschließend geschickt vermarktet, als von Fakten neutral zu berichten. Auch hatte Wulf kurz zuvor erklärt, dass der Islam auch zu Deutschland gehört, was eigentlich selbst verständlich sein sollte.

    Aber:

    Ein Präsident mit dieser Einstellung zur Verantwortung und zu den Grundrechten ist meines Erachtens nicht mehr tragbar.

  • V
    vic

    Ich mag Bild nicht- kein bisschen. Doch Bild muss Wulff nicht vernichten, das kann der Bundespräsident ganz prima selbst.

    Sollte Wulff unwahre Aussagen betreffs der Mailbox-Nachricht gemacht haben, so ist diese Nachricht nicht privat.

    Schließlich geht es um die Glaubwürdigkeit des Bundespräsidenten und seinen Umgang mit der Pressefreiheit. Selbst wenn`s nur Bild ist, deren Dienste er ansonsten übrigens gerne nutzt um zu glänzen.

    Jetzt sollte er die Nachricht freigeben, sie wird auch ohne seinen Segen bekannt. Mit Bild legt man sich besser nicht an.

    Und wenn`s so ist wie er sagt, ist Bild gekniffen.

    Mir bietet er aber unabhängig davon noch genug Gründe zum Abgang.

  • B
    Bitbändiger

    Es ist unfasslich!

     

    "Normalfall" wäre eigentlich, dass Menschen, die ein Produkt wie "BILD" verantworten, Tag für Tag wegen ihrer skrupellosen, menschenverachtenden, tendenziellen und häufig genug wahrheitswidrigen "Berichterstattung" an den medialen Pranger gestellt werden. Geschieht aber leider nur auf BILDblog.de - Menschen, die aufgrund verdienter oder auch unverdienter Prominenz medial "relevant" sind, wagen es in aller Regel nicht, sich mit den Meinungsmachern der intellektuellen Unterschicht anzulegen.

     

    Umso schlimmer, wenn der formal höchste Repräsentant des Staates mit seiner tölpelhaften Salamitaktik Diekmann & Komplizen die Chance eröffnet, sich als seriöse Wahrheitsverkünder und unschuldige Opfer versuchter Zensur zu gerieren.

     

    Bundespräsidenten wie Heuss, Heinemann oder Weizsäcker waren gut für das Land. Amtsverweser wie Wulff (und auch dieser oder jener seiner Vorgänger) lassen das Amt hingegen höchst überflüssig erscheinen.

  • K
    Kommentator

    Was bleibt von den Vorwürfen gegenüber Herrn Wulff übrig, wenn man sie einmal nüchtern betrachtet?

     

    - Herr Wulff hat sich von einflußreichen Freunden hofieren und finanzieren lassen, die im Gegenzug hoffen durften, daß er seinen politischen Einfluß für sie geltend macht. Seitdem Wulff demaskiert und seine Korrumpiertheit öffentlich bekannt ist, windet er sich nach Kräften und versucht sich in der Rolle eines Opfer.

     

    Das alles ist unappetitlich und wäre für einen seriösen Politiker (für den ich Herrn Wulff nicht halte) ein guter Grund, schleunigst zurückzutreten und sich in sein Privatleben zurückzuziehen. Gewiß rechtfertigt es auch umfangreiche Kritik seitens der Presse.

     

    Doch daß jetzt ausgerechnet die Bildzeitung - "eine Zeitung, mit der man toten Fisch beleidigt, wenn man ihn darin einwickelt" (*) - eine solche Medienkampagne fährt, und alle anderen Medien und die politische Opposition auf diesen Zug aufspringen, hat mehr als einen schalen Beigeschmack.

     

    Unser Land hat deutlich größere Probleme als die Machtspielchen und Eitelkeiten eines in Wirklichkeit nahezu machtlosen Präsidenten. Wäre die Presse im allgemeinen und die Bildzeitung im speziellen bei den wirklich wichtigen Themen in diesem Land genauso agil wie bei der derzeitigen Kapagne gegen Wulff - wir könnten uns glücklich schätzen.

     

    Doch wo bleibt der mediale Aufschrei

    - gegen eine Bundesregierung, die die korrupte Finanzindustrie füttert, statt sie lahmzulegen

    - gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft

    - gegen die grenzenlosen Dummheit (oder Skrupellosigkeit?) der politischen Klasse in Bezug auf volkswirtschaftliche Fragen

    - angesichts der demokratiefeindlichen Aktionen der Kanzlerin gegen Griechenland

    - gegen den schleichenden Demokratieabbau

    - gegen die immer geringer werdende Pressefreiheit aufgrund von Pressemonopolen und -oligopolen

    - wenn die Bundesanstalt für Arbeit uns geschönte Arbeitslosenzahlen präsentiert und nach Strich und Faden veralbert

    - gegen die dauernden Kürzungen im Bildungsbereich

    - gegen die Einrichtung eines Überwachungsstaates

    - für sinnvolle Einsätze der Bundeswehr anstelle eines Angriffskrieges in Afghanistan

    - gegen Nahrungsmittelspekulationen

    - für eine gerechte Verteilung des Ressourcen im eigenen Land und weltweit

    - für einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien

     

    Wenn unsere Medien, und die Bildzeitung an vorderster Stelle, auch nur ansatzweise diese wichtigen Fragen aufgriffen: Ich würde sie dann auch gerne in ihren Aktionen gegen Präsident Wulff gerne unterstützen.

     

    Bisweilen denke ich aber: Wenn die Bildzeitung den Präsidenten unter dem Vorwand solch vergleichbar geringer Vergehen stürzen will, dann hat der Präsident unsere Solidarität verdient.

     

    Die entscheidende Frage lautet vor diesem Hintergrund schließlich nicht:

    - "Was hat Herr Wulff verbrochen?",

    sondern vielmehr

    - "Wem nutzt es, wenn er zurücktritt, und was hat das alles mit der Bildzeitung zu tun."

     

    Meine Scham, mich für eine Aktion der Bildzeitung einzusetzen, ist zumindest deutlich größer als meine Skrupel, einen korrumpierten Präsidenten zu unterstützen.

     

    Wulff richtet in seiner restlichen Zeit als Präsident vermutlich keinen besonders großen Schaden mehr an. Die Bildzeitung wahrscheinlich aber schon.

     

    Insofern sollte sich zunächst die Bildzeitung auflösen und Herr Wulff anschließend zurücktreten. Doch wer solche Dinge fordert oder auch nur denkt, kann ja nur ein linker Spinner sein. Und solche Leute braucht unser Land sicher nicht - oder etwa doch?

     

     

    (*) diese treffende Beschreibung stammt vom Kabarettisten Volker Pispers

  • I
    ion

    Ein Herr BP Köhler gestand ein, was jedem Insasse des Goldenen Käfigs: 'Europa', im Zuge der 'Globalisierung' und der Verbreitung des Internets längst klar geworden sein musste, aber aus ebenso banalen wie tieferen Gründen nicht wahrhaben wollte, verdrängte - und dafür ersatzweise weihnachtens dem Rest der Welt Krumen spendete;

    Dessen Amtsnachfolger, Herr BP Wulff verlagert die ('unsere') Interessenswahrnehmung gleich ins derzeit innehabende Amt und droht (Presseleuten) mit "Krieg".

    Offenbar befinden sich nicht nur die BP-issten dieser BR-epublik in Re-Evolution - gemäß Dittsche in etwa so: "Krieg"(!) ist das Stichwort, nää!?!

    Achtung! BP Wulff holt sich morgen Gutti-Bundeswehr und ab geht die Post! Seit 07. wird auf die Presse, das Volk, das Internet und alle Milchschnitten zurückgesch*ssen! HeilH*! Und dann wird mit Ungarns´ Orbán paktiert!

  • JB
    Jakob B.

    Ich habe grosses Verständnis für Herrn Wulff: Gerne würde er weiter sein Hobby "Bundespräsident" ausüben und erlernen. Ich wäre auch gerne Bundespräsident. Das Blöde ist, uns fehlt beiden das dazu nötige Format. Möglich, dass Wulff waidwund am Sattel kleben bleibt. Seinem Hobby mag er damit dienen. Unserem Land nicht. Ich wünschte mir, Lothar Späth stünde für dieses schwierige Amt in diesen schwierigen Zeiten zur Verfügung. Denn der hätte das nötige Format. "Traumschiff-Affäre"? Da können Sie sich was abgucken, Herr Wulff!

  • W
    Walldorf

    Dass er den Bericht bloß um einen Tag verschieben wollte und Frau Geerkens ihr Geld bei ihm anlegen wollte, glaubt ihm doch kein Mensch.

    Und mit der beispiellosen Transparenz war es ja auch recht schnell wieder vorbei, zum Glück braucht Bertelsmann keine Erlaubnis von Wulff um das Gespräch zu veröffentlichen.

     

    Übrigens ist es eine falsche Aussage von Wulff, dass Darlehensverträge auch mündlich gültig sind. Er ist Verbraucher, die Bank Unternehmer, das ist ein Verbraucherdarlehensvertrag. Schriftform zwingend, § 492 BGB.

  • Z
    Zeno

    Schafott ist sehr übertrieben- habt Ihr immer so wenig Kommentare?

  • AG
    Anton Gorodezky

    Den Worten von Wolfgang Lieb von den NachDenkSeiten ist meiner Meinung nach nichts hinzuzufügen:

    "Das Schlimmste aber ist, dass Wulff dem Springer-Verlag und der Bild-Zeitung die Gelegenheit bot, sich als Vorkämpfer für die Pressefreiheit aufzuspielen und so tun konnte, als würden sie auch vor konservativen Politikern nicht klein bei geben. Dabei war die wohlfeile Kampagne gegen Wulff nur eine Machtdemonstration dafür, wie die Medien und die Öffentlichkeit mobilisiert werden können, wenn die Politik nicht nach der Pfeife von Springer tanzt."

    nachdenkseiten.de/?p=11771

  • EP
    Eddie Poree

    Die BILD spannt wahrscheinlich schon die Schnüre, an denen Wulff in Zukunft tanzen darf. Einen erpressbaren Bundespräsidenten hat dieses Land auch noch nie gehabt.

     

    Vielen Dank Frau Merkel!

  • D
    deviant

    Diese Affäre zeigt deutlich auf, wie groß die Macht des Springer-Konzerns ist: Wie perfekt die BILD mit den MEdien spielt und aus eher kleineren Verfehlungen (nichtsdestotrotz Verfehlungen) einen großen Skandal zu basteln, indem sie einen anderen Medienprofi, den Bundespräsidenten ins offene Messer laufen zu lassen.

     

    BILD betätigt sich hier als großartiger Puppenspieler, nach dessen Pfeife Wulff tanzt, weil der nicht versteht, dass die BILD sich plötzlich gegen ihn gewendet hat.

    Gleichzeitig ist Wulff natürlich nicht unschuldig, weil er selbst diese Schnitzeljagd bedeutend angeheizt hat und der BILD diese Macht erst zukommen ließ. Hätte er zu irgendeinem Zeitpunkt tatsächlich die volle Wahrheit auf den Tisch gelegt, wie er es zu tun stets behauptete, dann hätte auch die BILD ihn nicht mehr in Geiselhaft nehmen können.

     

    Daraus ergibt sich für Politiker eigtl nur eines, nämlich das, was den Piraten ganze 8% einbrachte: Transparenz. Politiker, die verheimlichen, begeben sich in Geiselhaft der BILD, die wohl von hunderten Politikern Geheimnisse kennt, die sich mit politischer Sprengkraft aufladen lassen, um selbst den Bundespräsidenten aus dem Amt zu stürzen.

    Wer es nötig hat, kriminelle Geheimnisse zu verbergen, ist erpressbar, durch eine Zeitung, an deren demokratischer Überzeugung zu zweifeln ist.

     

    Gleichzeitig jedoch hat Wulff durch seine juristischen Spitzfindigkeiten und Halblügen selbst allen Kredit verspielt, so dass nun völlig zu recht alle Welt seinen Rücktritt wünscht. Er hat bewiesen, dass er nicht geeignet ist und er hat bewiesen, dass er die Wurzeln seiner Erpressbarkeit nicht aufdecken will, selbst wenn dies das kleinere Übel ist. Für so einen politischen Hampelmann aber ist in einem demokratischen Staat kein Platz. Nirgendwo.

     

     

    Am Ende bleibt nur die Frage, ob Merkel nicht selbst für diese Veröffentlichung als auch für das stümperhafte Handling seitens des BP und der Regierung verantwortlich ist, um Themen wie den Euro und das Versagen des VS in Sachen rechtem Terror zu verdrängen - das wäre ihr am Ende gelungen; und leiden, das zeigt die Vergangenheit, wird sie unter dem völligen Versagen IHRES Bundespräsidenten auch nicht, dazu schwebt sie zu weit über allem und wird zu wenig mit dieser Regierung und ihrer Partei in Verbindung gebracht.

  • Z
    (zi)tazitus

    "You can't talk to a man

    With a shotgun in his hand.."

    (Carole King, Smackwater Jack)

  • DM
    Dieter Mueller

    Der Ikarus des deutschen Blätterwaldes wird nun endlich sein Waterloo erleben und tief abstürzen. Waehrend die gesamte Presse mit offenem Mund dasteht und dem Treiben der Bildzeitung zuschaut, wird sie längst in einen Topf geworfen

    mit Journalisten die aus persoenlicher Eitelkeit der Macht ihrer bösen umsatzsteigernden Kampanien nicht widerstehen können. Jenseits aller Ungereimtheiten um diesen langweiligen Präsidenten bleibt doch festzuhalten, er ist nicht straffällig geworden und in der NSDAP war er auch nicht. Wann wird die Presse Ihren abstossenden Voyeurismus endlich aufgeben und diese Affaere nicht weiter mit eigenen Recherchen befeuern.

    Ich hoffe das der von mir nicht gewollte Präsident durchhält. Und wenn er sich gegen den Chefredakteur der Bildzeitung am Ende durchsetzt und im Amt bleibt wäre es eine besondere Freude fuer mich. Übrigens zahle ich auch nicht, wenn ich bei Freunden übernachte.

     

    Gruß

    D.M.

  • DB
    Dave Bowman

    Wir brauchen keinen Bundespräsidenten der lügt und erst recht keinen, der von der BILD erpressbar ist.

    Frau Merkel hat Wulff zum Bundespräsidenten gemacht, es ist ihre Pflicht Wulff öffentlich zum Rücktritt aufzufordern. Das ist sie den Bürgern schuldig.

  • D
    dsaf

    Ich verstehe nicht was die Bild sich ziert - sonst hat die Bild doch auch keine Skrupel alles (ALLES) zu veröffentlichen was Auflage bringt. Warum also diesmal? Angst?

  • DQ
    Der Querulant

    Die Voicemail muß veröffentlicht werden. Und das muß von Wulff selbst und unverzüglich geschehen. Ansonsten bleibt ihm nur der ebenso unverzügliche Rücktritt, da er dann jegliche Legitimation verloren hätte, weiter im Amt zu bleiben und es zu beschmutzen. Sollte Wulff weiter am Amt kleben, müßte die Bundeskanzlerin die Initiative ergreifen, denn einen zweiten Guttenberg kann selbst Sie sich wohl nicht leisten.

     

    Die Medienschelte, insbesondere was das Revolverblatt betrifft, ist absolut unangemessen. Die Medien haben Wulffs Fehler weder provoziert, noch initiiert. Es ist einzig Sache des Bundespräsidenten, wie er handelte, handelt und seine Handlungen kommentiert. Und wer die Medien in ihrer Arbeit derart behindert wie Wulff, der paßt besser in eine Diktatur, denn in das höchste Amt unserer Demokratie. Eine Demokratie, die Wulff mit Füßen tritt.

  • DW
    Dr. Werner

    Guter Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft.

    Bild und die ganze Springer-Gruppe gehören vom

    Leser geächtet, indem sie deren Produkte in den

    Regalen lassen. Leider bin ich mir ziemlich sicher,

    dass die Mehrheit des Volkes die Machenschaften

    der Springer-Gruppe nicht durchschaut und deren

    Auflagen vorübergehend ansteigen werden.

  • Y
    yberg

    oma sagte immer :

     

    pack verträgt sich

    pack verschlagt sich...

  • B
    Bürger77

    Widerlich, wie diese verkoksten Zyniker von der Bild das Feuer der Politikverdrossenheit nähren. Kein Mensch braucht Wulff und erst recht keiner die Macher der Blöd-Zeitung!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Guter Artikel. Die Bild macht Kampagnen, und jetzt will sie einen Bundespräsidenten abschießen. Ein Machtbeweis für andere? Wir können selbst den Bundespräsidenten abschießen, also verderbt es euch nicht mit uns?

     

    Oder noch perfideres?

  • HL
    Hauke Laging

    Die Vorstellung ist doch total abwegig, dass einerseits BILD wahrheitswidrig behauptet, die Veröffentlichung habe nicht nur verschoben, sondern verhindert werden sollen, und andererseits Wulff das nicht sofort korrigiert, sondern erst als Überraschung in dem Interview herausholt. Mal ganz abgesehen davon, dass das Anliegen Verschiebung ihn wohl nicht derart aufgeregt hätte.

     

    Schirrmacher hat völlig recht: Wenn das Publikum seine ganze Lebenserfahrung verwerfen muss, um eine Behauptung zu glauben, dann reagiert es mürrisch. Hat Wulff denn überhaupt kein Schamgefühl?

  • L
    leser

    angesichts des mutigen, respekt einfordernden, ja ich möchte sagen ritterlichen eintretens der BILD-chefredaktion für die pressefreiheit möchte ich (dem herrn genossenschaftsmitglied eine goldene lange nase verleihen und) darauf hinweisen, dass die kleine lüge zur mailboxnachricht verziehen wird. wir wissen doch genau, dass der herr bundespräsident tatsächlich nur eine kleine verzögerung wollte und die angebliche beeinflussung der berichterstattung ein süßer niedlicher hoax war, um die leserzahlen im frischen januar etwas nach oben zurückzureparieren. niemand nimmt so etwas persönlich.

     

    wo wären wir jedoch, wenn wir nicht wüßten, wie wichtig der BILD der kampf um die freiheit der presse ist, wenn privatfotos von klein eumel auf der ersten seite zu erscheinen haben, weil sie da zu erscheinen haben: ohne diese täglich neu erschütternden beweise stünden wir jetzt verdattert ob der heutigen ereignisse, für einen sekundenbruchteil vielleicht im unklaren, was die mailboxnachrichtschachtel im tageslicht betrachtet so enthalten haben mag, wenn das pandoraschleifchen nur ersteinmal gelöst: ja, wo wären, wir, wenn wir nicht, mit freundlicher hilfestellung von bildblog und verlinkschaft aufs tägliche neu von der aurfichtigkeit, ja, ich möchte sagen, der ritterlichkeit und selbstlosen aufopferung der BILD-chefetage für so hehre ziele wie die freiheit der freiheit der freiheit der presse aufgeklärt würden. so aber, ist heute offiziell von mitglied diekmann eine kleine ente zugegeben worden: wir wissen, dass niemand sonst als unser aller kai der erste wäre, der ohn zweifel, aufschub und verdruss die schwere bürde der mp3-wahrheitsoffenlegung auf sich zu nehmen bereit, wenn denn ein deutchen dran gewesen wäre.

     

    die geschichte weiß: da bild auf die knie sinkend, den kopf beugend ihr zugeständnis heute abgegeben, so kann das nach adam riese und logik von mindestens 400 geschlechtern nur bedeuten: die schreibkraftpraktikantin war schuld. da war nichts. nicht für ungut.

     

    in zweinigkeit und brecht und breitheit.

  • DC
    Dieter Carstensen

    Ich bin wahrlich kein "Freund" der BILD Zeitung, aber zur Zeit liefern Bundesgrüßonkel Wulff und die BILD die allerbeste Realsatire seit langem.

     

    Wenn es nicht um das höchste Amt in unserem Staate ginge, sondern um einen Kommunalpolitikerposten irgendwo in Hintertupfing, würde diese Posse niemanden interessieren.

     

    Aber so ...

     

    Rein rechtlich sieht es so aus, wie heute in den Medien zig Rechtswissenschaftler bestätigten:

     

    Wenn man auf die Mailbox eines Anrufbeantworters spricht, der mehreren Personen zugänglich ist, was eigentlich in jedem deutschen Mehrpersonenhaushalt der Fall ist, dann darf man das darauf Gesprochene auch Dritten zugänglich machen.

     

    Dass die BILD da ein doppeltes Spiel spielt, wie die TAZ vollkommen richtig schreibt, kann doch wohl niemanden ernsthaft verblüffen, oder?

     

    Die BILD könnte den Mitschnitt der Wulffigen Anrufs ohne juristische Probleme sofort veröffentlichen.

     

    Wäre aber nicht gut für die Auflage, also lässt man Wulff und das Volk noch ein wenig zappeln, um dann richtig zu zu langen.

     

    Keine schlechte Taktik, für die Auflagenzahlen der BILD.

  • AK
    andreas kube

    Ich glaube auch, dass die Bild in der Sache eine Kampagne macht. Denn jetzt mal ehrlich: was müsste ich denn bitte so anstellen, damit zum Beispiel die Taz sich wirklich von mir bedroht fühlt und zu Recht bedroht fühlen müsste? So sehr bedroht, dass die Taz nicht mehr schreibt, was sie denkt und richtig findet!

     

    Übrigens: Wer mit einer Strafanzeige "droht" wähnt sich zu Recht oder zu Unrecht in einem Recht verletzt und nötigt Niemanden damit. Wo ist das Problem?

     

    Ich würde einfach total unzensiert(!) die Gerüchte über die Passagen, wo er sich zu Recht über die Methoden der Bildzeitung ausgekotzt hat veröffentlichen. "Gut gebrüllt Löwe" ist die Überschrift. Die Taz würde nicht nur Herrn Wulff damit helfen. Es ist auch noch eine Frage der Hygiene in der Presse und die Debatte um Herrn Wulff würde so auch wieder versachlicht. Übrigens finde ich Herrn Wulff nicht so toll aber aus rechtlicher Sicht frage ich wie Pontius Pilatus : Was hat er den illegales getan?

  • CC
    Claus Carstensen

    Machen wir uns nichts vor:

     

    Hier findet eine öffentliche Hinrichtung vor, über die Berechtigung kann man trefflich spekulieren.

     

    Aber Herr Wulff hat inzwischen genug Steilvorlagen gegeben, um dies zu ermöglichen.

     

    Kuscheln mit dem Drückerkönig, genug Urlaube für lau mit Sponsoren, etc.

     

    Wenn Herr Wulff für Deutschland stehen soll, dann können wir uns pauschal schämen.

     

     

    Jeder Deutsche, der sich noch nicht hat schmieren lassen, muß sagen:

     

    Treten Sie zurück!

  • FE
    Frau Edith Müller

    Soll Wulff mir leid tun, weil die Bild ihren Job macht? Ich denk ja nicht dran. Wulff muss ohne jeden Anspruch auf Pension oder Entschädigung weg...und er soll aufhören zu winseln. So ein kleingeistiger Snob...

  • WH
    Wolfgang Henning

    Wenn Wulff Charakter hätte,wäre er zurückgetreten.Wer weiss schon was jetzt noch alles ans Tageslicht kommt.Ich glaube nicht das er eine reine Weste hat.Für mich ist Wulf ein Wolf im Schafspelz.Es ist ja nicht neu das Politiker lügen und sich bei allen sagen:,,Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts".Bisher hat Wulff zur Aufklärung nichts beigetragen,nur scheibchenweise was schon bekannt war hat er zugegeben.Mich würde mal intressiern wer die drei Anwälte bezahlt.Doch nicht etwa der Steuerzahler.Intressant dabei ist aber auch,was die Bildzeitung da veranstaltet.Da Frage ich mich schon,warum die Bildzeitung den Anruf nicht drucken will.Brauchen die Redakteure erst die Genehmigung ihrer obersten Chefin? W.Henning

  • I
    Ingo

    Lasst den Mann verdammt nochmal in Ruhe.

    Nur weil er was gegen die Banken gesagt hat, wird jetzt

    der Dreck herausgeholt. Das ist doch schön einfach für die

    Eliten. Jeder hat Dreck am Stecken.

     

    http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/9177-was-steckt-hinter-der-hetzjagd-auf-wulff

  • MM
    Michael Marx

    Ich bin kein Freund der Bildzeitung oder des Springer Konzerns - zumal ich bei 2 Gelegenheiten Methoden von springer Journalisten live miterleben musste die ich mehr als grenzwertig fand, ABER wenn Herr Wulff lügt , was die Intention seines Anrufes angeht (wovon ich allerdings nach dem Gesamtbild das sein Verhalten abgibt ausgehe) dann hat Bild nicht nur das Recht sondern die moralische Verpflichtung die Aufzeichnung zu veröffentlichen.

     

    Allerdings steht zu befürchten das Bild sich zurückhält und sich diese "Gnade" Wulff gegenüber( zur Not von den Leuten die Wulff bisher protegiert haben) fürstlich honorieren lässt. Und wenn diese Honorierung nur darin besteht daß das gewachsene gute Verhältnis zwischen Springer und Union nicht zerrüttet wird.

  • H
    hunsrückbauer

    Merkel muß sterben (politisch)

     

    Wulff hat sich am 24. August 2011 als Gegner der Anleihekäufe der EZB und der Vergemeinscahftung der €-landschulden geoutet. Merkel und die EZB hielten sofort dagegen. Wie Merkel mit politischen Widersachern umgeht dürfte hinlänglich bekannt sein, Wulff kam spätestens in die Schusslinie als Merkel erklärte, sie wolle ein Gesetz für ESM und EFSM, ein Gesetz das nicht dem GG der BRD entspräche, doch das interessiert die aktuelle Regierung sowieso recht wenig!

    Wulff muß Merkels Gesetz zur Plünderung und Auflösung der Republik unterschreiben, erst dann tritt es in Kraft. Als potentieller Gegner dieser Maßnahmen und als Jurist, wird er sicher seine Skrupel haben. Die treibt ihm Merkel jetzt aus.

     

    Wulff´s NO wäre Merkels politischer Tod.

    Wulff´s NO würde aus ihm einen großen Staatsmann machen.

    Wulff´s NO macht ihn zum Heiligen

     

    Merkels politischer Tod heiligt alles Verfehlungen!

  • PE
    Paul Emik

    So widerlich ich Wulf als Menschen und Politiker finde, so reicht das noch lange nicht an die Abneigung gegen das böse schmier Blatt mit Agenda heran. Langsam aber sicher wünsche ich mir diesen Halunken als Präsidenten zu behalten. Es ist sehr fraglich ob er einen besseren Nachfolger bekommen würde. Lasst doch den Hofnarr weiter seine Heuchelei betreiben, wichtiger für Deutschland ist, Politik nicht von heuchelnden Medien machen zu lassen. Was auch immer die Bild hier antreibt, es ist sicher nicht die Wächterfunktion der freien und aufrichtigen Presse.

    Diese Selbstdarstellung der Bild als Fähnchen im Wind, der durch Politiker bedrohten Pressefreiheit ist mehr als lachhaft. Lieber Wulf als Präsident, denn die Bild als Leitmedium...

  • W
    Warfia

    Hier wird mit allen Mittel versucht den Bundespräsidenten aus dem Amt zu drängen.

    Was der Wulff privat gemacht hat ist seine Sache dieser Bild Chefredakteur hat bestimmt auch seine Leichen im Keller nur gibts da keinen der in dessen Privatleben herumwühlt.

    Was wenn der Bundespräsident geht wer soll das Amt dann übernehmen ? Freiwillig wird das doch kaum noch einer machen.

    Respekt und Werte zählen auf dieser Welt nicht mehr egal um welchen Bereich es sich auch handelt alle und alles wird zum Freiwild der Presse und Medien grade die Bild beweist immer wieder was für schändliches Blatt es ist wenn es gegen Hartz 4 Empfänger hetzt, man bekommt manchmal das Gefühl die Bild würde in Deutschland regieren .

  • D
    DAMerrick

    Der Autor ist so parteiisch, das fällt dem Größten Wulff-Verehrer auf. Wozu wohl auch der Autor zählt.

     

    Also...

    Wulff war nicht reumütig, er hat auch keine Fehler eingestanden. Das viel kurze Interview war eine Hochstilisierung als Opfer. Der arme Wulff nach dem Motto.

     

    Die Voicemail ist auch nciht so vertraulich wie der Autor sich das wünschen tut. Die BILD hat jedes REcht diese zu veröffentlichen. Das der Präsident so ein Anfänger ist das er sich selbst eine Falle stellt zeigt nur wer da Repräsentant (mehr ist der BP ja nicht) der Bundesrepublik ist.

     

    Die BILD hat jedes Recht mit allen Mitteln zu kämpfen. Wenn man schon die Möglichkeit hat eine Beeinflussung von einem journalistischen Medium (und sei es noch so journalistisch-schlecht) aufzudecken und die Verantwortlichen niederzureissen... dann sollte man das tun.

     

    Wenn man sich vorstellt das die Politik den BP als wichtig erachtet und der BP sogesehen als der Oberpolitiker gilt ist es umso abscheulicher das Wulff versucht sich mit Phrasen, Versteckspiel und Polemik versucht zu retten.

     

    Sein Verhalten mag typisch sein, das bedeutet aber nicht das man es nicht verfolgen sollte. Vor allem wenn es um ein Amt geht das insbesondere in der medialen und politischen Öffentlichkeit ein so hohes ANsehen genießt.

  • B
    BILDzeiDUNG

    Wenn es nicht den größte Werbefeldzug aller Zeiten für dieses Käseblatt bedeuten würde, tät ich meinen, Bild macht´s richtig. Doch ihre Motive sind abartige Tradition. Eine Krähe hackt ja doch mal der anderen ein Auge aus oder der Zweck heiligt die Mittel.

  • A
    Andreas

    Aber welches Interesse hat BILD ?

  • SM
    Sophie Meyer

    Die Berichterstattung der Medien über Christian Wulff ist meiner Meinung nach völlig überzogen. Es steht völlig außer Frage, dass er sich falsch verhalten hat und auch nichts daran ändern wird. Doch das gibt den Medien und ganz Deutschland noch lange nicht das Recht, wie auf dem Schulhof im Opferkreis alle auf ihn einzuschlagen!

    Außerdem kann es doch nicht sein, das ausgerechnet die Bild-Zeitung durch ihre gezielten Angriffe den Bundespräsidenten aus dem Amt mobben kann!

    Deutschland verhält sich wie bei einer Hexenjagd.

    Ich persönlich stehe Wulff sehr kritisch gegenüber, doch diesen Umgang miteinander finde ich entwürdigend.

     

    Sophie, Schülerin, 16 Jahre

  • F
    frosch

    Oh Mann! Selten so gelacht!!!

    Es ist ist zum Schreien komisch, wie Wulff sich immer mehr in seine Mini-Affäre verstrickt, so dass inzwischen die ganze Republik die Nase von ihm voll hat! Er ist wie ein kleiner Junge, der beim Schokoladeklauen erwischt wurde und mit Unschuldsmine leugnet, obwohl jeder die dicken Schokoladenränder an seinen Mundwinkeln sehen kann. :-))

    Wer muss da noch ins Kabarett gehen?

    Ärgerlich ist nur, dass so peinliche Menschen es an die Spitze unseres Landes schaffen.

  • MM
    Mensch Meier

    Sehr geehrter Herr Wulff,

     

    inzwischen sind die Sachfragen zu Ihrem früheren Handeln weit in den Hintergrund getreten.

     

    Viel kritischer stellte sich Ihr Umgang mit den Medien dar.

     

    Doch selbst das ist nun nicht mehr ausschlaggebend.

     

    Sie haben Ihr Schicksal durch die Kommunikation der letzten Tage von einer Zeitung und deren Umgang mit Informationen abhängig gemacht.

     

    Sie sind nicht mehr unabhängig, sondern es ist öffentlich bekannt, dass Sie durch Dritte erpressbar geworden sind, zumindest der Anschein dessen besteht ganz offensichtlich.

     

    Damit können Sie nicht mehr glaubwürdig handeln. selbst bei einem sofortigen Ende dieser Affäre würde jede Ihrer zukünftigen Äußerungen zwangsläufig mit dem Verdacht konfrontiert, Sie könne durch BILD erpresst worden sein.

     

    Damit haben Sie Ihre Unabhängigkeit vollständig verloren. Sie sind unwürdig, das Amt des Bundespräsidenten länger zu bekleiden.

     

    Treten Sie jetzt zurück. Sofort!

     

    Jedes weitere Zögern beschädigt das Verfassungsorgan Bundespräsident und damit die Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland.

     

    Was aber soll mit einem Staatsoberhaupt geschehen, dass aus persönlichen Motiven die Verfassungsordnung in aller Öffentlichkeit beschädigt? Greift hier Art. 20 Abs. 4 GG ?

     

    Handeln Sie jetzt!

  • E
    elmar

    also dieser berlusconi hatte echt stil! frauen, autos, schampus, freunde bei der mafia . . .

     

    und was macht deutschland. will mit high tech-beweisen endlich auch mal einen halbwegs hochrangigen politiker dahin zu schicken, wo alle abgehalfterten ex-cracks aus sport und show landen: in den klatschteil von bunte, neues blatt und frau im spiegel.

  • R
    Robert

    Einen hübschen Genossen habt Ihr da in Eurer taz-Genossenschaft. Könnte auch mal ein Thema werden. Müßte sogar dringend.

  • W
    Wolf

    Der Mann ist nur noch peinlich und absolut entbehrlich.