■ Soundcheck: Wu-Tang Clan / Suicidal Tendencies
Heute abend: Wu-Tang Clan. Mal keine Gang, jetzt ein Clan, spezialisiert auf asiatische Kampftechnik: Wu-Tang-Clan will eine Familie mit über 300 Mitgliedern sein, die sich gegenseitig schützt: „Forderst du einen heraus, forderst du alle heraus!“ ist das Motto des „guten“ Machismo. Die hier versammelten sechs Rapper, die alle auch Soloverträge besitzen, führen das Mikrophon lose im Kreis, um im gemäßigt harten Klang die muskulöse Männlichkeit zu beschwören. Die New Yorker Crew ist allerdings ebenso fern von jeder Erfrischung des HipHop-Stil-Repertoires wie von klassenkämpferischen Standpunkten. Eine weitere kurze aber solide Hardcore-Mode, die allerdings auch Nachwuchskräfte ausbildet und damit als Idee vielleicht zwei Winter überlebt.
Markthalle, 21 Uhr
Heute abend: Suicidal Tendencies. Wo immer es leer wird beim Konzert, Suicidal Tendencies dürften nicht dort spielen. Ihre Fans sind so treu wie Al Bundy und so begeisterungsfähig wie Beavis und Butthead. Wenn der dicke Mike Muir über die breiten Bühnen des Landes hüpft, sind sie alle da, die Kopfschüttler und Bühnentaucher, und feiern ein weiteres ST- Werk, diesmal Suicidal For Live. Wie zuletzt beim Monster-Rocken vor den Großmarkthallen ist dem einfach gestrickten Zappel-Rock der Saiten-Greise kein trübes Kraut gewachsen. Laßt es krachen und die Pickel platzen. Denn Bässe gehen schließlich durch den Magen.
Docks, 21 Uhr
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