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Wowereit und Eventmanager SchmidtDie Wurst auf den Tisch

Seit bekannt wurde, dass der Regierende Bürgemeister auf einer spanischen Finca des Eventmanagers Manfred Schmidt übernachtet hat, schlagen die Wellen hoch.

Ein Taktiker ist Klaus Wowereit ganz sicher, aber ein Salamitaktiker? Bild: dpa [Montage: taz]

Jetzt geht's auch für Klaus Wowereit (SPD) um die Wurst: Seit die Kontakte des Regierenden Bürgermeisters zu dem umstrittenen Eventmanager Manfred Schmidt bekannt geworden sind, ziehen Kritiker Parallelen zu den Beziehungen zwischen Schmidt und Ex-Bundespräsident Christian Wulff.

Die Grünen verlangten am Samstag umfassende Aufklärung: "Mit der Salamitaktik, alles einzeln auf den Tisch zu legen, muss Schluss sein", sagte der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Dirk Behrendt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Piratenfraktion, Martin Delius, warf Wowereit nach Angaben des Tagesspiegels dieselbe Taktik vor und forderte: "Jetzt soll Herr Wowereit die ganze Wurst auf den Tisch legen." Angesichts der Tatsache, dass Schmidt 2011 den SPD-Wahlkampf unterstützt habe, sei es "schwer zu leugnen, dass in irgendeiner Art und Weise von dem Bekanntschaftsverhältnis profitiert wurde."

Am Freitagabend war Wowereits Antwort auf eine parlamentarische Anfrage bekannt geworden, in der der SPD-Politiker einen Urlaub in einem Ferienhaus des Partyveranstalters einräumt. "Der Regierende Bürgermeister war vor acht Jahren im Rahmen eines privaten Spanien-Urlaubs einmal für 2-3 Tage Gast bei Herrn Schmidt auf dessen Finca bei Barcelona", heißt in dem von Wowereit unterzeichneten Schreiben der Senatskanzlei.

Schmidt gilt als eine zentrale Figur in der Affäre um den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff. So hatte Schmidt die Lobby-Veranstaltung "Nord-Süd-Dialog" organisiert, bei der der damalige niedersächsische Ministerpräsident Wulff als Schirmherr fungierte. Gleichzeitig steht Schmidt im Verdacht, den ehemaligen Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker mit kostenlosen Urlauben bestochen zu haben.

Vor diesem Hintergrund hat Grünen-Parlamentarier Behrendt weitere Fragen an Wowereit: "Wie ist der Besuch auf der Finca zustande gekommen? Was wurde da an politisch Relevantem besprochen? Welche Erwartungshaltung hat Herr Schmidt an Herrn Wowereit und an Berlin geäußert?"

Die Debatte dürfte kaum so schnell beendet sein, wie Wowereit sich das vermutlich wünscht. Nicht von ungefähr wird eine Salami auch als Dauerwurst bezeichnet. (dpa, taz)

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9 Kommentare

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  • R
    Rocora

    ...hm, hat der WOWI etwa allein beim Schmidt übernachtet oder war sein G'schpusi wenigstens als Anstands-Wauwau mit von der Party? Aber egal, man könnte ja schon mal vor dem Roten Rathaus mit WUWIzelas herumtröten, sozusagen als vorbeugende Montagsdemonstration.

  • UW
    Uli Walter

    Jetzt geht dieser dümmliche Affentanz mit Wowereit weiter! Wann ist endlich Schluss damit, aus Alltäglichkeiten eine (völlig unsinnige) Sensation zu machen. Was für Tölpel denken wirklich, dass eine Person schon deshalb korrumpierbar sei, weil man einer Einladung folgt und dem Gastgeber gegenüber nicht die Unverschämtheit besitzt ihm dafür Geld anzubieten. Leute die in der Politik (oder den Medien) mit solchen Dummheiten hausieren gehen, sind entbehrlich, weil sie es unterlassen sich um das Wesentliche zu kümmern. Sie sind auch gefährlich, weil sie offensichtlich eine sehr niedrige Schwelle haben, ab der sich sich korrumpieren lassen, denn der Mensch geht ja wohl auch in diesem Fall von sich selbst aus.

  • LP
    Lothar Petry

    Der Regierende Partymeister wulfft also auch - honi soit qui mal y pense!

  • M
    mephiske

    Och nöh, neh, komm' TAZ; nicht noch'n Wulff. Bittöh!

     

    Mephiske

  • C
    Cassandra

    @Carsten:

     

    Ist das so? Warum werden dann die Linke und die Piraten gewählt...? Bzw: Meinen Sie, dass die Grünen mit einem höheren Etat mehr Prozentpunkte erreicht hätten?

    Hätten wir Ihrer Logik nach dann nicht ein 2-Parteiensystem?

     

    Fragend,

    Cassandra

  • EA
    Enzo Aduro

    @Carsten Hoffmann

    Naja, das der Etat größer ist als der der Piraten ist doch nun echt nicht erstaunlich. Die Piraten waren erstens vorher nicht im AGH, folglich hatten Sie auch keine Staatlichen Mittel. Auch sind die Mitgliedsbeiträge bei den Piraten sehr bescheiden. Glaub 10 Euro im Jahr oder sowas. Schau mal bei der SPD (spd.de) nach :-) Sind zwar nur % Sätze und progressiv. Aber trotzdem, wenn man nicht Hartz 4 bekommt, drückt man da im Monat ordendlich was ab.

     

    Und das Sie mehr ausgeben konnten als die Grünen ist auch nicht verwunderlich. Immerhin hat die SPD Berlin 16.281 Mitglieder (btw. mehr als die Piraten bei der AGH D-Weit hatten) die Grünen nur 4.514 Mitglieder.

     

    Jedes Mitglied zahlt Beiträge - Das läppert sich wenn man dreimal so viele Mitglieder hat.

  • CH
    Carsten Hoffmann

    Ist es ein Zufall, dass die SPD einen dreimal höheren Wahlkampfetat ausgeben durfte als die Grünen und etwa zehnmal so viel wie die Piraten? Geld macht Wahlergebnisse!

  • EF
    Ein Freund....

    ...ein guter Freund ....

    Hat bei WOWI auch die Schwiegermutter bezahlt ?

  • B
    beka

    Schwachsinn, die Grünen heulen doch immer noch rum, weil Wowi sie nach der letzten Wahl abserviert hat und suchen nach irgendwas, womit sie sich rächen können, einfach nur lächerlich!