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Workshop für junge Journalist:innen Zeichnen und sich ausprobieren

Bei den Jugendmedientagen YouMeCon bildet die taz Panter Stiftung Nachwuchsjournalist:innen im Umgang mit Illustration und Grafik im Politikjournalismus fort.

Speeddating mal anders: Zeichnen statt Schreiben Foto: M: David Reineke / Studio LEG

taz Panter Stiftung | Foto, Video, Illustration, Grafik, Logo, Kachel: Dass grafische Elemente und bewegte Bilder im Journalismus im Vergleich zum gedruckten Wort an Bedeutung gewinnen, ist in Zeiten von Internet und Social Media naheliegend.

Angesichts schwindender (Print-) Leser:innen sind damit auch Chancen und Möglichkeiten verbunden – zum Beispiel die Entwicklung zeitgemäßerer journalistischer Formate oder eines spielerischeren Umgangs bei der Kombination von Bild und Text.

Geübte Workshopleiterin: Illustratorin und Grafikerin Anaïs Edely Foto: M: David Reineke /Studio LEG

Die Illustratorin und Grafikerin Anaïs Edely hat Nachwuchsjournalist:innen bei den Jugendmedientagen YouMeCon im Oktober in Köln im Auftrag der taz Panter Stiftung einen Überblick über jene Formate der Bebilderung verschafft, die die Nachrichtenvermittlung in der aktuellen Medienlandschaft unterstützen – bevor die Teilnehmer:innen in Kleingruppen selbst zum Zeichnen kamen und eigene Botschaften entwickelten.

Edelys Workshop richtete sich an junge Journalist:innen zwischen 16 und 28 Jahren – darunter Vertreter:innen von Schülerzeitungen ebenso wie freie Mitarbeiter:innen des WDR.

Starke Bebilderung statt bleierner Textwüsten

An der renommierten École Estienne, der Pariser Hochschule für Grafik und Buchkunst, hat Edely Illustration studiert, danach Grafikdesign an der Fachhochschule in Münster. Während sie im Sommer die taz Panter Foren in Ostdeutschland als Live-Zeichnerin begleitete, entwickelt sie für die Agentur Planet 9 weiterhin regelmäßig Infografiken in der taz.

In ihrer Berufspraxis hat Edely beobachtet, dass Illustrationen und Grafiken maßgeblich zu einer gelungenen Vermittlung von Informationen beitragen können, zumal da sie oft starke affektive Reaktionen hervorrufen und sich visuelle Botschaften besser im Gedächtnis einprägen und wieder abrufen lassen. Und im Falle, dass die Jugend die primäre Zielgruppe ist, funktionieren luftige Seiten mit einer starken Bebilderung eh einfach besser als bleierne Textwüsten.

Tatsächlich unterstreichen psychologische Erkenntnisse Edelys Beobachtungen: Werden Aussagen mit einem „inhaltlich passenden Foto“ versehen, werden sie „eher als wahr eingestuft" – selbst dann, wenn das „Foto keine zusätzliche relevante Information zur fraglichen Behauptung liefert“, heißt es etwa in einer Studie aus dem Jahr 2015.

Die Teilnahme der taz Panter Stiftung an der Youth Media Convention (YouMeCon) ist Teil eines Fokus auf Projekte mit jungen Menschen, die die Stiftung 2024 und 2025 zu den Bundestagswahlen durchführt.