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Wollte das MfS Wörner stürzen?

Bonn (dpa) — Das frühere DDR- Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hat vermutlich mit Hilfe des jetzt als Stasi-Agenten enttarnten ehemaligen stellvertretenden Chef des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Oberst Joachim Krase, die Affäre um den Bundeswehrgeneral Günter Kießling entfacht. Dies habe sich aus den Angaben früherer MfS- Offiziere ergeben. Krase ist vor zwei Jahren gestorben. Das Verteidigungsministerium hatte am Freitag die Aufdeckung des schwerwiegenden Spionagefalles mitgeteilt. Ost- Berlin habe offensichtlich mit Hilfe der Kießling-Affäre den damaligen Chef der Hardthöhe, Manfred Wörner, stürzen wollen. Kießling war Ende 1983 durch das Vorgehen des MAD Homosexualität unterstellt worden. Er wurde deshalb von Wörner als Sicherheitsrisiko eingestuft und vorzeitig entlassen.

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