Wohnungslose Frauen in Berlin: Halt finden in der Haltestelle
Ausruhen, Essen, Duschen: Bis zu 60 Frauen kommen täglich in Evas Haltestelle. Ein Besuch in einer Tagesstätte für wohnungslose Frauen.
M üde und erschöpft wirkt die Frau. Mit angezogenen Beinen sitzt sie auf einem der Sofas in Evas Haltestelle, einer Tagesstätte für wohnungslose Frauen. Sie könnte um die 60 sein, aber auch deutlich älter oder jünger. Ihre Haut hat einen dunklen Teint, sie trägt ein langes graues Kleid, die Haare sind unter einem Kopftuch mit Blumenmuster verborgen. Aus Moldawien komme sie, spreche kein Deutsch, bedeutet sie, und auf ihren Rücken zeigend: „Schmerzen“. Wenig später sind ihr im Sitzen die Augen zugefallen.
Das Leben ist anstrengend für Menschen, die keine Wohnung haben. Für Frauen noch viel mehr als für Männer. Zahlen, wie viele obdachlose Menschen in Berlin auf der Straße leben oder bei Bekannten und Verwandten untergekommen sind, gibt es nicht. Im Sommer 2024 würden erstmals valide Daten über diese Gruppen erhoben, teilte die Senatsverwaltung für Soziales mit. Gesichert sei nur das: 40.000 wohnungslose Menschen sind in Wohnheimen untergebracht, 15.000 davon sind Frauen.
Besonders Frauen, so die Erfahrung, leben oft verdeckt wohnungslos.
Es ist ein Kommen und Gehen an diesem Tag Mitte März, als die taz Evas Haltestelle besucht. Die Tagesstätte im Wedding ist die wohl größte Berliner Hilfseinrichtung für wohnungslose Frauen, Träger ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Wochentags von 10 bis 18 Uhr ist die Einrichtung geöffnet. Angeschlossen ist eine Notunterkunft mit 20 Schlafplätzen für Frauen, die aber nur im Rahmen der Kältehilfe zur Verfügung stehen. Ende April, wenn die Kältehilfe endet, verlieren die Frauen ihre Schlafplätze.
Männer haben keinen Zutritt
Die Ladenwohnung in der Müllerstraße ist ein geschützter Raum. Männer haben keinen Zutritt. Bis zu 60 Frauen kämen täglich, sagt Sozialarbeiterin Claudia Peiters. Viele der Besucherinnen hätten Körperverletzungen, häusliche und sexuelle Gewalt erlitten, sagt Ute Evensen, Leiterin der Einrichtung.
70 bis 80 Prozent der wohnungslosen Frauen hätten Gewalterfahrung, heißt es in einer Ausstellung „Mitten unter uns“, die noch bis zum 31. März im Humboldt Forum zu sehen ist. Fünf ehemals weiblich gelesene Menschen berichten dort von ihren Erfahrungen, obdachlos zu sein. Das klingt zum Beispiel so:
Janita-Marja: Du bist Opfer als Frau auf der Straße.
Richi: Das Erste, was ich gelernt habe: Niemals den Schlafsack zumachen, wenn du schläfst. Es gab ein ganze Zeitlang Leute, die Schlafsäcke angezündet haben.
Janita-Marja: Auf der Straße musst du sofort deine Weiblichkeit ablegen. Haare abgeschnitten, weite Pullover getragen. Damit ich keine weiblichen Merkmale habe.
Die Klientel von Evas beschreiben die Sozialarbeiterinnen so: Frauen, die obdachlos sind, Frauen, die in Wohnungsloseneinrichtungen nächtigten, Frauen, die aus Angst vor Wohnungslosigkeit bei gewalttätigen Partnern und Partnerinnen wohnen bleiben. Auch Frauen, die im Rahmen des Projekts „Housing First“ nach langer Obdachlosigkeit eine Wohnung vermittelt bekommen haben, gehören zu den Gästen.
Lieber auf der Straße
Die Berliner Notübernachtungsstellen für Frauen seien sehr stark ausgelastet. Eine mit Männern gemischte Einrichtung aufzusuchen käme für viele der Frauen nicht infrage, ist Peiters Erfahrung. „Lieber bleiben sie auf der Straße.“
Janet: Ich würde das ganze Jahr draußen leben, wenn es nicht so gefährlich wäre.
Ab 10 Uhr gibt es in Evas Haltestelle Frühstück; das Mittagessen, von ehrenamtlichen Helferinnen zubereitet, wird ab 13 Uhr ausgegeben. Gemüseauflauf steht an diesem Tag auf dem Speiseplan. Manche Frauen bleiben nur kurz, um zu essen, einen Kaffee zu trinken und das Handy aufzuladen. Andere länger, weil sie ihre Wäsche waschen, Kleidung in der Kleiderkammer tauschen oder duschen wollen. Es gibt nur eine Dusche, der Andrang ist groß. Viele Frauen verbringen auch den ganzen Tag in der Einrichtung.
Unter der Bedingung, dass sie anonym bleiben, sind einige der Frauen bereit, über sich zu sprechen. Die Altersangaben sind im Text nicht verändert worden, die Namen dagegen sind fiktiv. Bei Evas sind alle grundsätzlich per Du und sprechen sich mit dem Vornamen an.
Da ist zum Beispiel Barbara* (53). Ein schlanke, sauber gekleidete Frau. Mit ihrem gepflegten Äußeren ist sie bei Evas kein Einzelfall. Bei kaum einer der Besucherinnen käme man auf die Idee, dass sie keine feste Bleibe haben, träfe man sie auf der Straße.
Susann: Man erzählt es nicht gerne und möchte auch nicht erkannt werden. Nach dem Motto: Du bist gescheitert.
Janita-Marja: Frauen schämen sich noch mehr, weil sie meinen, sie haben versagt. Ich habe auch erlebt, dass man als Frau noch mal asozialer rüberkommt, wenn man ohne Wohnung ist. Weil man ja nicht muss. Es wurde sogar gesagt: Ich muss nur einen Mann finden und heiraten. Ganz einfach.
Sie sei traumatisiert, leide an den Folgen einer Entführung und Vergewaltigung, vor vielen Jahren geschehen, als sie noch eine Wohnung gehabt habe, erzählt Barbara. Über die Tat möchte sie nicht sprechen, nur so viel: Der Täter sei verurteilt worden, sie kämpfe aber immer noch um Schmerzensgeld. „Wenn das nicht passiert wäre, wäre ich glücklicher, hätte meine Wohnung nicht verloren“, sagt Barbara. „Mit der Entschädigung könnte ich einen neuen Anfang machen und nach Italien auswandern.“
Tagesstätten Evas Haltestelle im Wedding ist die größte Berliner Einrichtung für wohnungslose Frauen. Träger ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Angeschlossen an die Tagesstätte ist eine Notunterkunft mit 20 Schlafplätzen, die aber nur im Rahmen der Kältehilfe zur Verfügung stehen. Ende April ist Schluss. In Neukölln unterhält der SkF eine ganzjährige Notunterkunft, Evas Obdach. Weitere Treffpunkte: OLGA, Notdienst e. V., Sophie und Unterschlupf.
Unterkünfte Sechs Leistungserbringer bieten laut Sozialverwaltung 238 Schlafplätze ausschließlich für Frauen an. Stand Mitte März haben durchschnittlich 283 Frauen pro Nacht in einer Notunterkunft übernachtet, davon 165 in frauenspezifischen Einrichtungen.
Manchmal, erzählt Barbara, schlafe sie bei einem Freund auf dem Fußboden, manchmal in ihrem Zelt, manchmal ganz im Freien. Sie suche sich einen Platz, wo sie ihre Ruhe habe. Neulich sei es furchtbar kalt gewesen. „Ich war völlig fertig vor Erschöpfung.“
Janet: Eins der schlimmsten Probleme in der Obdachlosigkeit bei Frauen sind Blasenprobleme durch das Liegen auf dem kalten Boden.
Janita-Marja: Die Menstruation bekommst du immer im ungünstigsten Moment. Wenn du die Möglichkeit hast, Menstruationsartikel zu haben, kommt ein zweites Problem: Wo wechselst du sie?
Die Koffer und Taschen der Tagesgäste sind in einer Ecke zusammengestellt. Evas Haltestelle ist eine niedrigschwellige Einrichtung. Jede Frau kann kommen, egal welcher Herkunft. „Wohnungslosigkeit trifft auch gebildete Frauen“, sagt Peiters. Niemand müsse Rechenschaft ablegen. „Wir machen keine Erhebung, bedrängen die Frauen nicht, über ihre Situation zu sprechen“.
Zwei Frauen am Tisch haben ihre Köpfe auf die Arme gelegt und schlafen. Andere sind mit ihren Handys beschäftigt, unterhalten sich oder lackieren sich die Fingernägel. Eine gutaussehende junge Frau sitzt allein in einer Sofaecke. Die Umgebung scheint sie nicht wahrzunehmen. Mit den Händen gestikulierend spricht sie ununterbrochen mit einem imaginären Gegenüber. Eine andere Frau, vielleicht Anfang 40, schlank, stark geschminkt, lange, weiße Fingernägel, ist ständig in Bewegung, umrundet immer wieder den Tisch in der Mitte des Raums, schimpft vor sich hin, manchmal wird sie auch laut.
Viele Frauen hätten psychische Probleme, erzählen die Sozialarbeiterinnen. „Das fängt bei Kauzigkeit an und geht bis zu handfesten wahnhaften Erkrankungen.“ Nicht immer sei das klar auszumachen.
Janita-Marja: Ich bin nachher sehr laut geworden, sehr aggressiv. Rein aus Schutzmechanismus. Wenn man schreit, kommt einem keiner mehr näher. Ich habe so eine Privatsphäre schaffen können. Du reduzierst sexuelle Übergriffe.
Zwei Schlafräume mit Doppelstockbetten hält Eva Haltestelle im Rahmen der Kältehilfe bereit. Die 20 Gäste der Notunterkunft dürfen bleiben, wenn die Tagesgäste um 18 Uhr gehen müssen, und bekommen auch ein warmes Abendessen. Frauen, die bei Evas einen Schlafplatz haben, können ihn bis zum Ende der Kältehilfe behalten, wenn sie sich als zuverlässig erweisen. Auch das Gepäck kann im Schlafraum bleiben, der tagsüber abgeschlossen ist.
Ein festes Bett zu haben ist in Notunterkünften keine Selbstverständlichkeit. Andernorts in Berlin müssen Stammgäste die Einrichtung beispielsweise nach einem Monat für zwei Wochen verlassen. Begründet wird das Peiters zufolge so: Das Hilfesystem dürfe nicht durcheinandergeraten. Kurzzeitunterbringungen dürften nicht zu Vollzeitunterbringungen werden. Reine Fraueneinrichtungen seien da nicht so strikt.
Dankbar für ein Bett
Mitte März haben durchschnittlich 283 Frauen nach Angaben der Sozialverwaltung pro Nacht in einer Notübernachtung geschlafen, ganzjährige Unterkünfte und Kältehilfe mitgezählt. Von diesen hätten 165 Frauen in frauenspezifischen Notübernachtungen genächtigt, bei einem Angebot von 185 Plätzen in reinen Fraueneinrichtungen.
Marie* (30) hat seit Anfang Februar bei Evas ein Bett. Froh und dankbar sei sie. „Die meisten, die hier arbeiten, sind echte Engel.“ Marie wollte eigentlich, dass ihr richtiger Name gedruckt wird. In ihrem Instagram-Account, in dem sie auf ihre Situation aufmerksam mache, gebe sie sich ja auch zu erkennen.
Marie ist eine zierliche Frau. Dass sie einen kleinen Bauch hat, erkennt man erst, als sie darauf aufmerksam macht und den weiten Pullover straff zieht. „Mein Babybauch, 6. Monat“, sagt Marie stolz. Zärtlich streicht sie mit den grün lackierten Fingern über die Wölbung.
Bevor sie zu Evas kam, sei sie einen Monat in der Psychiatrie gewesen, erzählt Marie. Eingewiesen auf Betreiben ihrer früheren WG. Ein Masterstudium habe sie absolviert, danach einen Burn-out erlitten. Ihre Freunde würden behaupten, sie sei nicht schwanger, erzählt Marie. Auch der Kindsvater bestreite, Sex mit ihr gehabt zu haben. „Die sagen, ich bin verrückt.“ Sie freue sich auf das Kind, sei sicher, dass sie es gesund aufziehen könne. Aber sie habe große Angst, es weggenommen zu bekommen. So bald wie möglich werde sie deshalb auswandern.
Auf eine Krücke gestützt humpelt Paula* (64) durch den Raum. Nicht nur optisch fällt sie bei Evas aus dem Rahmen. Die langen Haare sind strähnig. Die gekrümmten roten Fingernägel, die sie eigenen Angaben zufolge seit Jahren wachsen lässt, verleihen ihr etwas Unheimliches. Wenn ein Nagel abbricht, klebt sie ihn wieder an. Häufig sei sie schon fotografiert worden, erzählt sie stolz.
Paula hat eine eigene Wohnung, auch das unterscheidet sie von den meisten anderen Frauen. Je länger man ihr zuhört, umso wirrer sind ihre Geschichten. Die 64-Jährige wird vom Sozialpsychiatrischen Dienst betreut, der ihr die Wohnung vermittelt hat.
Schreckliche Alpträume
Und dann ist da Claudine* (34). Ganz still sitzt sie im hinteren Raum und tippt auf ihrem Handy. Sie wolle nicht auffallen, sagt die Schwarze Frau, die aus Westafrika kommt. Sie habe zuvor in Portugal gelebt, suche in Berlin einen Cleaning-Job und eine Meldeadresse. Die Unterhaltung mit Claudine findet auf Englisch statt. Ein, zweimal die Woche komme sie zu Evas, auch um Wäsche zu waschen. Auch Claudine schläft in einer Notunterkunft für Frauen.
„Schrecklich sind die Nächte“, erzählt sie. „Viele Frauen haben Albträume: Schreie, Krämpfe, die zum Teil wie epileptische Anfälle wirken.“ Sie müsse da so schnell wie möglich wieder raus, sagt Claudine. „Ich habe Angst, dass ich auch so werde.“
Erwähnt werden muss auch noch Gabriela*, die Politische. Eine Frau mit grauem Dutt, scharfen Gesichtszügen und großer Zahnlücke. Vor ihrem Laptop sitzend hat sie einen Überblick über den Raum. Ja, sie möchte sprechen, aber nicht über sich, sondern über das Hilfesystem. „Hier bei Evas wird man sehr gut aufgefangen“, schiebt Gabriela voraus.
Dann listet sie auf: Viele wohnungslose Frauen seien über 70, hätten psychische und körperliche Probleme, wüssten nicht, wohin. Jungen Müttern ohne feste Bleibe würden die Kinder weggenommen. „Das zerstört diese Frauen noch mehr.“ Viel zu wenig Plätze gebe es in Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen, ereifert sich Gabriela. Wohnungslose, die häuslicher Gewalt ausgesetzt seien, würden dort nicht aufgenommen.
In der gerade veröffentlichten Kriminalstatistik ist erneut eine deutliche Zunahme häuslicher Gewalt zu verzeichnen.
Die Frauen halten zusammen
Eins gibt Gabriela aber von sich preis: Auch sie schlafe in einer Frauen-Notunterkunft der Kältehilfe. Auch sie wisse nicht, wie es Ende April weitergeht. „Wir brauchen eine Unterkunft, wo wir durchgehend leben können, bis wir etwas Festes gefunden haben.“
Im Rahmen des Housing-First-Projekts zur Überwindung von Obdachlosigkeit wurden laut Sozialverwaltung inzwischen 109 Frauen mit Wohnraum versorgt.
Janita-Marja: Wenn du eine Wohnung hast, kommen andere Probleme. Mit geschlossenen Türen Probleme. Panikattacken. Jeder will was von dir. Krankenkasse und so. Es ist nicht so, eine Wohnung und alles ist gut. Es wird erst mal richtig beschissen.
Im Büro der Sozialarbeiterinnen hängt die Telefonnummer des zuständigen Polizeiabschnitts. Ob es mit den Frauen oft Probleme gebe und die Polizei eingreifen müsse? Eigentlich nicht, sagt Claudia Peiters. Es gebe ein Recht auf Verrücktheit, solange man nicht andere oder sich selbst gefährdet. „Bisher kriegen wir sie immer noch alleine eingefangen.“
Und was ist mit Diebstahl? Geld, Handy, Papiere hätten die Frauen immer am Leib, sagt Ute Evensen. Aber es gebe auch eine gewisse Solidarität. „Im Zweifel halten die Frauen zusammen.“
Die Moldawierin mit dem Kopftuch hat sich inzwischen lang auf dem Sofa ausgesteckt. Das Handy umklammert, schläft sie tief und fest. Ein bisschen sieht es so aus, als lächele sie. Aber vielleicht ist das Wunschdenken.
*Namen wurden anonymisiert.
Die Ausstellung „Mitten unter uns“ hat der Verein „querstadtein e. V.“ organisiert. Die Zitate von Janita-Marja, Susann, Janet und Richi wurden der Ausstellung entnommen. Zu sehen noch bis zum 31. März im Humboldt Forum.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Nachhaltige Elektronik
Ein blauer Engel für die faire Maus
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Das Weihnachten danach
James Bond
Schluss mit Empfindsamkeit und Selbstzweifeln!
Bodycams bei Polizei und Feuerwehr
Ungeliebte Spielzeuge