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Wohnstraßen beruhigen! -betr.: Interview "Kaum Protest", taz v. 31.1.96

Betr.: Interview „Kaum Protest“, taz v. 31.1.

Vielen Dank für dieses herzerfrischenden Interview. Auch vielen Dank an Reinhard Werner für die hervorragende Antworten.

Der Hinweis durch Herrn Werner, – das ganze Dilemma liege an der Vermittlung, da der Beirat einfach nicht die Möglichkeit hat, viele Anwohner zu erreichen –, überzeugt.

In Wahrheit haben wir im Viertel nämlich erkannt, daß diese Verkehrsberuhigung lediglich eine Mogelpackung ist. Beruhigt wird ein Hauptstraßenzug, wo sowieso nur Leute fahren, die mehrheitlich nicht im Viertel wohnen. Dies bringt kaum Entlastung. Denn gefahren wird von den meisten ViertelbewohnerInnen ja trotzdem. Im eigenen Quartier und in den Straßen der anderen.

Konsequent wäre demnach eine Umkehrung der verkehrsberuhigten Zonen:

1. Öffnung von Vor dem Steintor und Ostertorsteinweg für ViertelbesucherInnen, damit weiterhin dort städtisches Leben pulsiert.

2. Sperrung sämtlicher anderer Straßen zwischen Osterdeich und Bismarckstraße für den Autoverkehr, absolutes Parkverbot in diesem Bereich. Nutzung des Parkplatzes am Weserstadion durch die ViertelbewohnerInnen. Pendeldienst mit Bus, Bahn, Fahrrad und zu Fuß zu den Wohnungen.

Sollte sich der Beirat zu dieser Forderung entschließen, bin ich überzeugt, könnte er mit 4.000 statt mit 40 UnterstützerInnen rechnen.

Rainer Stadtwald,

Viertelbewohner

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