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WohnraumVermieter sollen Makler zahlen

Rot-Grün will, dass VermieterInnen ihre Maklergebühren künftig selbst zahlen sollen – eine kommunale Wohnungsvermittlung lehnt die Koalition hingegen ab

Manuelle Wohnungssuche: Ohne Makler ist es mühselig, aber günstiger. Bild: dpa

Noch im Oktober haben sich SPD und Grüne in der Bürgerschaft dafür eingesetzt, Maklerkosten bei der Vermietung von Wohnungen zwischen MieterInnen und VermieterInnen aufzuteilen. Jetzt gehen sie einen Schritt weiter und folgen damit einem Änderungsantrag der Linkspartei: Der Senat soll sich im Bundesrat dafür starkmachen, dass Maklergebühren in Zukunft vollständig vom Vermieter übernommen werden müssen. Damit ist Bremen das dritte Bundesland nach Hamburg und Nordrhein-Westfalen, das eine entsprechende Änderung des Gesetzes zur Regelung der Wohnungsvermittlung (WoVermG) fordert.

Zu Wohnungsmangel und hohen Mieten kommt gerade für wohnungssuchende Familien belastend hinzu, dass rund 70 Prozent aller größeren Wohnungen in Bremen nur noch über Makler zu bekommen sind. Das bedeutet, dass zur Mietkaution, deren Höhe bis zum dreifachen der monatlichen Kaltmiete angesetzt werden darf, eine Maklerprovision hinzukommt. Dabei sind es in der Regel nicht die WohnungsinteressentInnen, die einen Makler beauftragen, sondern die VermieterInnen. Kein Wunder, denn er nimmt ihnen die Wohnungsbesichtigungen und die Entscheidung darüber ab, an wen vermietet werden soll – und das völlig kostenlos, denn der Makler kassiert seine Leistungen vom zukünftigen Mieter.

Der zahlt freilich oft nur dafür, dass er eine Wohnung besichtigen darf. Fragen zu Wohnungsdetails oder zu Nebenkosten können viele Makler nicht beantworten. Bei Interesse kann sich der Wohnungssuchende in eine Liste eintragen – und für diese „Makler-Leistungen“ muss der künftige Mieter zwei Kaltmieten plus Mehrwertsteuer zahlen.

Die Linksfraktion freut sich über die rot-grüne Ablehnung dieser Praxis, „aber eine entsprechende Gesetzesänderung auf Bundesebene dauert natürlich seine Zeit“, sagt Landessprecher Christoph Spehr. Aus diesem Grunde fordert die Linke parallel zur Eingabe an den Bundesrat die Einrichtung einer kommunalen Wohnungsvermittlung nach dem Vorbild der Stadt Duisburg. Dort können EigentümerInnen ihre Wohnungen kostenlos zur Vermittlung anbieten, Wohnungssuchende zahlen für die Vermittlung einer Wohnung 26 Euro. „Und das“, so Spehr, „wäre auch auf Landesebene machbar.“

Rot-Grün lehnt diesen Antrag allerdings ab mit der Begründung, Bremen sei nicht Duisburg: Während dort Leerstand herrsche, gebe es für VermieterInnen in Bremen keinen Anlass, sich an eine Vermittlungsstelle zu wenden. „Dieser Argumentation können wir nicht folgen“, sagt Spehr. Schließlich gebe es ja auch EigentümerInnen, die hohe Maklergebühren ablehnten.

„Wir haben“, sagt Susanne Wendland, sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, „auf den privaten Wohnungsmarkt keinen Einfluss – das ist keine staatliche Aufgabe.“ SPD-Fraktionssprecher André Städler hält eine Vermittlungsstelle für überflüssig, „denn es gibt Internetportale wie zum Beispiel Bremen.de, wo man Wohnungen ohne Makler anbieten kann“. Er ist überzeugt, dass die geplante Gesetzesänderung schnell umgesetzt werden kann, „da soll die Linke nicht so ängstlich sein – wir haben ja jetzt eine etwas andere Zusammensetzung des Bundesrates.“

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1 Kommentar

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  • E
    EinExVermieter

    Bin jetzt aus dem Vermietungsgeschäft ausgestiegen, weil ich die Schnauze voll hatte und mit Vermietung kein Geld zu verdienen ist, obwohl bei mir die Quadrametermiete bei 11 EUR lag.

    Die Wohnung wirft eine Rendite nach Steuern von ca. 2% ab und dabei darf nichts schief gehen. Es gibt so viele ätzende Mieter und Wandalen, die einem ständig Arbeit machen und auf Kosten sitzen lassen. Die Mieterwechsel, die im Schnitt alle 2 Jahre Vorkommen, sind sehr aufwendig in der Abwicklung ebenso wie die Nachmietersuche. Zwischen- und Endabrechnungen und Protokolle müssen erstellt werden. Renovierungen sind zu besprechen, es muss geprüft werden, ob Defekte vorliegen. Der Mieterwechsel muss bei der Hausverwaltung angegeben werden. Zähler sind abzulesen. Für die Neuvermietung muss die Anzeige überarbeitet und geschaltet werden. Es rufen ein Haufen Leute an oder Mailen, mit denen man kommunizieren und auf Eignung prüfen muss usw. Die Steuererklärung macht auch viel Arbeit. Das bezahlt mir keiner und wenn ich für die Vermietung einen Makler einspannen würde, möchte ich mir nicht vom Gesetzgeber vorschreiben lassen, dass ich das auch noch zahlen muss. Das sind Kosten die mit der Bereitstellung einer Wohnung im Zusammenhang stehen und die hat ohne wenn und aber der Mieter zu tragen, wenn er die Wohnung haben will. Aus meiner Sicht müsste der Mieter weitere Kosten Tragen wie z.B. die Kosten für die Hausverwaltung.

    Das ist doch ein Witz, dass die dem Vermieter belastet werden. Wenn einem die Wohnung gehört und man darin selber wohnt, kommt man auch nicht darum diese Kosten zu begleichen.

     

    Der Hammer ist aber, dass sich die meisten Vermieter gar nicht bewusst sind, dass sie Ihren Aufwand gar nicht honoriert bekommen. Grund ist, dass die meisten Wohnungen pro Jahr ca. 2,5% an Wert verlieren. Dafür geht schon der ganze Gewinn drauf. Dann kommen alle paar Jahrzehnte horrende Investitionen hinzu. Rechnet man alle Kosten zusammen, inkl. Wandalismus, mit dem so gut wie jeder Vermieter konfrontiert wird, Zinsbelastung, Steuern, kommen unterm Strich nur Verluste raus. Dafür darf man sich dann von allen Seiten noch gängeln lassen und geht ohne eine teure Rechtsschutzversicherung enorme Risiken ein. Leute, baut und finanziert Euch Eure Wohnung zukünftig selber.

    Das Vermietungsgeschäft ist das letzte und ich rate jedem Investor davon ab hier einzusteigen ohne das man ganz ganz genau weiß, auf was man sich da einlässt.

    Wesentlich mehr Geld ist viel leichter mit einem Dividendenfond wie z.B. diesen M&G Global Dividend EUR A verdient und da hat man wenigstens seine Ruhe.