Wohin in Bremen?:
Donnerstag, 20 Uhr
Terror-Porno
Was der Titel verspricht, wird die anstehende Premiere am Goetheplatz nicht halten. Aber das will sie auch gar nicht, denn bei Simon Stephens Schauspiel „Pornographie“ geht es eigentlich um Terrorismus: Londoner Geschichten aus dem Jahr 2005 – in den wenigen Stunden zwischen dem „Live 8 Spektakel“ und den Selbstmordanschlägen auf das Nahverkehrsnetz der Stadt, das 52 Menschen das Leben kostete. Vor diesem Hintergrund spielen Episoden, die von „persönlichen, intimen Bombenschlägen“ erzählen, wie Regisseur Klaus Schumacher verrät.
Theater am Goetheplatz
Dienstag, 18 Uhr
Jugend gedenkt Nazi-Verbrechen
Unter dem Schlagwort „Welcome“ gedenken Jugendliche im Bremer Rathaus der Reichspogromnacht von 1938. Wie in jedem Jahr bietet die „Nacht der Jugend“ mehr als ein umfangreiches Kulturprogramm von Oper bis Rap. Bis spät in die Nacht finden dort Zeitzeugengespräche, Diskussionsrunden und Infoveranstaltungen statt. Dass der deutsche Faschismus mit seiner Kriegsniederlage von 1945 nicht vom Tisch war, zeigt in diesem Jahr bereits die Eröffnung
Rathaus
mit Ibrahim Arslan, einem Überlebenden des Brandanschlags von Mölln 1992. Der 23. Jahrestag dieses Nazi-Verbrechens wird Bremen über die ganze Woche auch auf verschiedenen weiteren Veranstaltungen beschäftigen. Auch hier geht es den Initiatoren darum, es nicht beim Erinnern an die Vergangenheit zu belassen, sondern den Bogen nach heute zu schlagen, wo Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte trotz allem wieder an der Tagesordnung sind.
Dienstag, 13 Uhr
Iranbilder
Nur noch kommende Woche zu sehen sind Videos und fotografische Arbeiten sechs iranischer Künstlerinnen. Zwischen Tradition und Moderne bewegen sich diese Frauen durch das autoritäre Regime und loten hoch symbolisch in folkloristischer Bildsprache die Grenzen der Freiheit aus. Kuratorin Elke Prieß hat auf Reisen Kontakte zur iranischen Kunstszene geknüpft und möchte den Blick schärfen für das dortige Leben. Statt bloß Protestgesten zu zitieren, gibt die Ausstellung sehenswerte Einblicke in die Absurdität des Lebens im religiösen Regime.
BIK Galerie 149, Bremerhaven
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