Wohin in Bremen?:
Sonntag, 19.30 Uhr
Himmelsgesang
Gedanklich hoch komplex und ironisch befasst sich Robert Schumann in seinem 1843 uraufgeführten Oratorium „Das Paradies und die Peri“ mit der Verbannung aus dem Himmelreich. Der Bremer Raths Chor singt vom Versuch der Heimkehr, von Freiheitskampf, Tyrannen, Blut – und letzten Seufzern einer selbstlosen Liebe: Von einem „Oratorium für heitere Menschen“ sprach der Komponist – und von „Dichtung“, um die Neuartigkeit der kompositorischen Anlage zu betonen. „Das Paradies und die Peri“ verschaffte Schumann den Durchbruch.
Die Glocke
Dienstag, 20 Uhr
Grenzüberschreitende Literatur
Das dokumentarische Theaterstück „Dechovka – Die Blaskapelle“ handelt von der Ermordung deutscher BewohnerInnen der tschechischen Gemeinde Dobronín im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg. Das Ensemble Vosto5 will die Motive und Hintergründe der Tat aus dem „Unterbewusstsein der Gesellschaft“ bergen und sie in aktuelle Zusammenhänge übertragen. Das in der Tschechischen Republik sehr erfolgreiche Projekt erfährt nun seine Deutschland-
Gesamtschule Mitte
Premiere. Ein gewagtes Unterfangen, wo das Leid deutscher Opfer hierzulande oft zur Relativierung der Kriegsschuld herhalten muss. Nach der Aufführung will das Ensemble mit dem Publikum, Schulklassen und Studierenden diskutieren, die sich bereits im Vorfeld intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt haben – ganz im Sinne des grenzüberschreitenden Festivals „Globale°“ also, das über die kommende Woche internationale Gegenwartsliteratur in Bremen präsentiert.
Donnerstag, 9 Uhr
Kriegs-Comics
Von ihrer Kindheit während des libanesischen Bürgerkriegs erzählt Zeina Abirached aus Beirut in graphic novels. Ihre schlicht gehaltenen Schwarz-Weiß-Zeichnungen mit Blick für auch humorvolle Details geben Einblick in die Widersprüchlichkeit der Extremsituation zwischen familiärer Geborgenheit und dem Schrecken des Krieges. Zu sehen ist die Ausstellung ihrer Arbeiten im Bremer Institut français, denn Abirached hat nach ihrer Kindheit im Libanon an der Ecole Nationale des Arts Décoratifs in Paris studiert, wo sie noch heute lebt und arbeitet.
Institut français
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen