Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am morgigen Dienstag berichtet Adam König, ein ehemaliger Zwangsarbeiter, der heute dem Sachsenhausen Komitee angehört, an einem ungewöhnlichen, wiewohl passenden Ort von seinen Erfahrungen unter der und von seiner Erniedrigung durch die Nationalsozialisten – an der Technischen Fachhochschule Berlin, dort in der Abteilung Bauwesen. Denn selbstredend wurden ZwangsarbeiterInnen auch beim Bau „eingesetzt“. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „von Anilin bis Zwangsarbeit“ über die I.G. Farben statt, die am gleichen Ort gezeigt wird. Am Freitag wird im Haus der Demokratie wieder einmal über „soziale Spaltung, Konkurrenz, Repression, Armut und Ausgrenzung“ diskutiert, mit Mechthild Veil vom Büro für Sozialpolitik und Geschlechterforschung in Europa, Ronald Blaschke von der Sächsischen Armutskonferenz und Roland Roth vom Komitee für Grundrechte und Demokratie ist das Podium kompetent besetzt. Ob es allerdings stimmt, dass allein „Hartz“ für eine Verschärfung der Situation verantwortlich ist, oder ob nicht das Wirtschaftssystem an sich, sei an dieser Stelle mal einfach so dahingestellt. Der Samstag fordert antifaschistische Solidarität und Kampfeswillen ein – denn schon um sieben Uhr starten die Züge Richtung Pirna in der sächsischen Schweiz, dort wird gegen einen bestimmten, doch auch gegen „Naziläden“ allgemein demonstriert, ebenso wie gegen die Markenfirma Thor Steinar und andere, die offensichtlich nicht ungern ein neofaschistisches Publikum bedienen. Ebenfalls früh wird am gleichen Tag im Audimax der Humboldt Uni über das neue, so genannte „Zuwanderungsgesetz“ informiert, das ja in der Form, in der es die Regierung auf den Weg bringt, die Festung Deutschland eher dichter macht. Veranstalterin ist die rührige Flüchtlingsinitiative The Voice.