Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Heute Abend stürzen wir uns, so wir denn wollen, in fremde Welten und unbekannte Galaxien: Im Café Morgenrot spricht Lisa Kuppler: „Der männliche Körper des Hermaphroditen – Konstruktion von Geschlecht im SF der 80er- und 90er-Jahre mit Exkurs zur Männlichkeit in Slash Fanfiction“. Und siehe, wenn wir uns anschauen, was da so in fremden Welten und unbekannten Galaxien vorgehen soll, dann staunen wir nicht schlecht – oft unterschiedet sich das Geschlechterbild im All nicht von dem hienieden. Am Mittwoch wird im BAIZ ein Film gezeigt, der sich lohnt: „Erinnerungen an das Ronneburger Revier“ heißt er etwas trocken, doch es geht darin ganz untrocken um den Uranabbau in der DDR in der „Wismut“, also um den Schnaps „Kumpeltod“, um die Strafarbeiter dort und um die heutige „Sanierung“ der Gegend. Anschließend werden in einer Diskussion die Hintergründe des Films herausgearbeitet. Nahezu gleichzeitig wird sich im A-Laden ins Empire und in seine Überwindung gestürzt, auch dies mithilfe eines Films. „Antonio Negri – Eine Revolte, die nicht endet“, ein Dokumentarfilm von Alexandra Weltz und Andreas Pichle verfolgt den Weg Negris von den aufrührerischen 70ern in Frankreich, dem Exil in Frankreich, der Rückkehr und der Haft, die begleitet wird von Negris Aufstieg zum Theoriesuperstar. Der Samstag dann lockt aus den Sitzen und ruft zur Verteidigung: Die Dresdner Neustadt, die eher als ein Viertel des linken Milieus gilt, wird zum Aufmarschplatz für Neonazis. Angemeldet wurde die Demo von der FKS, einer Gruppe, die sich teilweise aus ehemaligen Mitgliedern der Skinheads Sächsische Schweiz rekrutiert, und richtet sich allen Ernstes „Gegen linken Terror“. Berliner UnterstützerInnen treffen sich in Herrgottsfrühe am Ostbahnhof, um den Genossinnen und Genossen in Dresden beizustehen.