Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am heutigen Montag wird im Café Morgenrot über die Linke und die Ökonomie gesprochen. „Erfolgreich scheitern!“ lautet der Titel der Veranstaltung. Das Morgenrot selbst, das ja alles andere als schlecht läuft, ist vielleicht der bestmögliche Ort für eine solche Veranstaltung. „Dauerhaftigkeit (für alternativökonomische Ansätze) gibt es nur um den Preis der sozialen, persönlichen und politischen Anpassung. Ein Grund zum Verzweifeln und für Enttäuschung?“ Das ist, laut Ankündigungstext, die Leitfrage. Wir sind auf die Antworten gespannt. Am Mittwoch wird in der Zielona Gora das „Schwarzbuch Hartz IV“ vorgestellt, das einen Rückblick auf „ein Jahr sozialer Angriff und Widerstand“ bieten will, aber auch Tipps geben, wie und wo man weiterkämpfen kann. Anne Allex vom Runden Tisch der Erwerbslosen- und Sozialhilfeorganisationen steht an diesem Abend jedenfalls mit Rat zur Seite. Am Donnerstag zeigt die Gruppe Anders Arbeiten, dass sie ebenfalls nicht faul ist. In der Schule für Erwachsenenbildung im Mehringhof lädt sie zu einer Diskussion über „den neuen Geist“ des Kapitalismus ein. Leitfrage hier ist, in dieser Woche der schönen Fragen, eine ebenfalls sehr verlockende: „War die Alternativkultur nur Agent der Postmoderne?“ Am Beispiel der West- wie der DDR-Alternativkultur wird untersucht, wie sich das Subjekt als solches endgültig aufgelöst hat, da es via Selbstorganisation die neuen Vermarktungsstrategien vorbereitete. Gerade Linke waren hier ja VorkämpferInnen für die Ich-AGs. Spannend, sehr spannend das. Auf alte Weise dagegen wird am Sonntag im alten und neuen ND-Haus mit Hilfe von Workshops über die Sozialforen gesprochen, ein Berliner Sozialforum soll am Ende herauskommen. Inwieweit internationale Erfahrungen aus den Sozialforen dabei nützlich sein können, ist hier die Frage.