Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Montag wird im Kato über ein Thema gesprochen, das meistens verdrängt wird: Rassismus im Fußball nämlich, der zwar oft offen zutage tritt, aber eher als unappetitliches Randphänomen abgetan wird. Wenn aber am 22. Oktober die beiden Clubs Türkiyemspor und BFC Dynamo gegeneinander spielen, wird man sehen, dass es sich durchaus um ein „normales“ Ereignis handelt. Wenn Türkiyemspor gewinnt, wird es wohl zu Straßenschlachten kommen. Was geht, wer die Strippen zieht und warum dem Problem so wenig Beachtung geschenkt wird, erklären die ReferentInnen.
Am Mittwoch wird ebenfalls im Kato über Gesellen gesprochen, die die Linke angesichts ihrer Selbstzerfleischungs- und Verblödungskämpfe völlig aus dem Blick verloren hat, wiewohl sie doch weiterhin tätig sind – die Spitzel. Klaus Viehmann, Koautor des Buches „Spitzel: Eine kleine Sozialgeschichte“ spricht über Spitzel heute und ihre Vorfahren.
Am Samstag wird in der Lunte wieder einmal über Hartz IV gesprochen, der Rechtsanwalt Sven Korzilius berichtet vom juristischen Standpunkt aus über die Verästelungen und Verhedderungen, die das Sozialregelwerk prägen. Anschließend, so kündigen die VeranstalterInnen an, gibt es ein „Solisaufen“.
Am Sonntag dann werden dort mal wieder die eigenen Wunden geleckt, was bekanntlich am einfachsten geht, wenn man nicht die eigene Arbeit reflektiert, sondern sich einen Feind schafft. Thema sind also die Antideutschen, die in solchen Diskussionen vielmehr als Gruppe verstanden werden, als sie sich selbst wohl für eine solche halten. Die Leitfrage „Soziale Revolution oder Israel“, die die veranstaltende Anti-Nationale Neuköllner Antifa aufwirft, deutet bereits darauf hin, dass man nicht wissen will, worüber man spricht. Sie hätte auch „Auto oder Karotte“ lauten können.