Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Der dunkle Mann tritt herein. Er singt: O go to sleep lil’ children/ The sandmans on his way/ But the lil’ children know/ They listen to the beating of their blood/ listen to the beating of their blood/ The sandman’s mud!/ The sandman’s mud!/ And the black rain come down/ the black rain come down/ Water water everywhere/ Where no bird can fly no fish can swim/ No fish can swim … Blitz und Donner, Raserei und … Until The King is born!/ Until The King is born!/ In Tupelo! Tupelo-o-o!/ Til The King is born in Tupelo! Was der König auch gemacht hat, uns lil’ children aus der Verdammnis zu holen, am 8. Januar 1935. Elvis hat wieder mal Geburtstag, und da macht man zu seinem Gedenken bestimmt nichts falsch, wenn man am Samstag zur letzten Rock-A-Tiki-Lounge in den Roadrunners Club geht, weil da Rock ’n’ Roll noch Rock ’n’ Roll ist und Elvis Aaron Presley bestimmt ein Ständchen abfällt, es spielen unter anderem Larry and Cherry Casino & The Gamblers. Kein schlechtes Plätzchen für den richtigen Twang ist am gleichen Abend aber auch der Schokoladen, wo sich Robert & die Roboters aus Dresden gleich mal den Luxus von zwei Orgeln gönnen, um damit umso besser zwischen Surf, abgestaubten Amiga-Classics und italienischem Easy Listening switchen zu können. Das würde auch bestens ins Ambiente vom Wild at Heart passen: Dort spielt am Sonntag die ewige Underground-Heldin Barbara Manning mit den Go-Luckys eigenwillig blumenbekränzten Indierock. Aber dann heißt es auch wieder no more heroes anymore, am Dienstag machen’s Wolfgang Seidel (erster Schlagzeuger von Ton Steine Scherben) und Ted Gaier im Festsaal Kreuzberg mit einer Lesung aus der gerade erschienenen „Scherben“-Anthologie, der es vor allem um die Demystifizierung der beliebten Agitprop-Band geht. Und der dunkle Mann am Eingang heißt Nick Cave.