Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Blitzeis ist eine famose Sache. Für Kinder jedenfalls, denn nun endlich können sie nach Herzenslust schliddern, anschließend Erwachsenen beim unfreiwilligen Rumrutschen zusehen und bei all dem Spaß leben sie auch noch in der statistischen Gewissheit, dass sich Kinder zwar öfter auf die Nase legen, sich dabei aber nur überaus selten einen Oberschenkelhalsbruch zuziehen. Liegt wohl an der geringeren Höhe, aus der sie fallen. Nun aber sieht das örtliche Klima Blitzeis des Öfteren an recht unhandlichen Terminen vor, gern während des morgendlichen Berufsverkehrs, wenn minderjährige Nichtautofahrer ganz profan zu Fuß in die Schule gehen. Deshalb ist man dann doch wieder zurückgeworfen auf die üblicheren Erscheinungsformen gefrorenen Wassers. Noch ist es in diesem Winter nicht lang genug kalt genug gewesen, als dass man die Kufen der Schlittschuhe über Seen oder Kanäle hätte kratzen lassen können. Noch muss man ganz organisiert laufen. Allerdings haben Einrichtungen wie die Eislaufstadien in Wilmersdorf, Wedding, Lankwitz oder Neukölln auch unschätzbare Vorteile: Erstens ist erste Hilfe vor Ort, im elterlichen Alter nicht zu unterschätzen. Und zweitens ist das Equipment normalerweise auszuleihen. Schon manches Paar Schlittschuhe ward fehlinvestiert, als sich der Träger als notorisches Weichei entpuppte mit unterdurchschnittlicher Kälteverträglichkeit und akuter Blauer-Fleck-Allergie im Gesäßbereich. Wer seine pädagogische Verantwortung ernst nimmt, kann zudem klassische Rollenbilder durchbrechen, indem er, während er souverän Achten übers Eis zirkelt, seinen Söhnen Vorträge hält über Kati Witt und den Töchtern von Wayne Gretzky erzählt. Wem das alles nichts ist, der kann es auch mal mit einer Kugel Eis probieren. Ist auch gefrorenes Wasser, aber bei weitem nicht so gefährlich.