Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Pünktlich zum Ferienende, bevor der Ernst des Lebens wieder beginnt, dürfen auch die kleineren Kinder noch mal richtig lange aufbleiben. Also am besten heute zum „MondLichtFest“, das alljährlich vom Kinderkinobüro des JugendKulturServices veranstaltet wird. Diesmal werden im Freiluftkino Friedrichshain ab 19 Uhr die kleinen Filmfans eingeweiht in die Geheimnisse der Filmproduktion: Das Clip-Medienzentrum enthüllt die billigsten Tricks der Traumfabrik, und ein Geräuschemacher demonstriert, wie das Bild zu manchem Klang kommt. Außerdem sind alle aufgerufen, zeichnenderweise zu einem Animationsfilm beizutragen, der anschließend sofort gezeigt wird. Außerdem im Angebot: Hula-Hoop-Wettbewerb und Beatboxing-Kursus, ein HipHop-Auftritt der T.A.L.Y. Crew und eine Feuershow sowie die üblichen Schminkstände, Clowns und Zauberer. Schließlich steht auch eine Kletterwand zur Verfügung, damit man sich einstimmen kann auf das Hauptereignis des Abends: „Kletter-Ida“, eines der hervorragenden Beispiele dafür, warum der skandinavische Kinderfilm dem hiesigen bei Kritik und vor allem an der Kinokasse so überlegen ist. Denn die Geschichte um die bergsteigende Ida, die mit zwei Freunden ausgerechnet die sicherste Bank der Welt ausrauben will, um die Operation für ihren schwerkranken Vater finanzieren zu können, ist im Gegensatz zu den meist betulichen pädagogischen Versuchen der Filmemacher hierzulande rasant inszeniert. Die minderjährige Zielgruppe wird nicht mit überkommenen Rollenklischees gelangweilt, sondern lieber mit Hollywoodprinzipien eingefangen: Die reichlich vorhandenen Action-Sequenzen sind mit schnellen Schnitten und kurzen Brennweiten umgesetzt, auf abgesicherte moralische Botschaften wird verzichtet. So was kann man dann ja wieder in der Schule lernen.