Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Ja, Pech gehabt, zu spät: Wer heute morgen in seinem Briefkasten nicht nur die taz, sondern auch Zahnpasta, Bauschaum oder irgendetwas ganz und gar Undefinierbares gefunden haben sollte, der hat wohl Halloween vergessen. Und vor allem gründlich verschwitzt, ausreichend Süßigkeiten zur Ruhigstellung marodierender Minderjähriger bereitzuhalten. Die Verfasser dieser Rubrik allerdings lehnen hiermit ausdrücklich jede persönliche Haftung für Sachschäden aller Art ab, auch wenn – ganz unter uns – der Winkelmaiersche Nachwuchs gestern beim Verlassen des Hauses gesichtet wurde, im Gepäck einen unverhältnismäßig großen Vorrat an Mundhygieneartikeln und im Gesicht ein unangemessen breites Grinsen. Wenn die eigene Hütte aber in ihrer Bausubstanz noch erhalten ist, kann man sich ja mal das Jüdische Museum ansehen und sich bei der Führung „Das ver-rückte Haus“ endlich die Fragen beantworten lassen, die sich auch Erwachsene unweigerlich stellen: „Warum sind die Wände hier schräg, warum bestehen Fenster aus Schlitzen, warum endet eine Treppe im Nichts, in welche Richtung rollen die Kugeln in den unterirdischen Achsen, warum blühen im Garten keine Blumen?“ Die Führung wird pädogogisch sinnvoll aufgeteilt: Der Libeskind-Bau wird Kindern von 5 bis 8 Jahren und parallel solchen von 9 bis 11 näher gebracht. Die Baukunst mag üblicherweise nicht zu den beliebtesten Interessengebieten der Sprösslinge gehören, aber womöglich hat die ausgiebige nächtliche Suche nach auffüllbaren Gebäudeöffnungen sie ja zu Architektur-Interessierten gemacht. Prompt dürfen die Kleinen anschließend mit „Bauklötzen oder Pappe, Papier und anderen Bastelmaterialien das eigene verrückte Traumhaus entwerfen“ (bis zum 14.12. immer sonntags um 13 Uhr, Treffpunkt am Meeting-Point im Foyer, 3,50 Euro inklusive Bastelmaterial).