Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Silvester mit Kindern, das ist notgedrungen allzu oft ein dröger Abend vor dem Fernseher. Schläfrig quält man sich durch bunte Shows aus den 70er-Jahren, erträgt mal wieder uralte und schon damals unerträgliche Sketche mit Harald Juhnke oder Dieter Hallervorden, darf wählen zwischen ARD und ZDF, Pest und Cholera, „Silvesterstadl“ und „André Rieu – Champagnermelodien“. Schließlich sehnt man den Jahreswechsel herbei, weil man sich dann endlich ins Bett verdrücken kann. Wenn man nicht zuvor schon beim Mensch-ärgere-dich-nicht den Nachwuchs enterbt und den Abend grundsätzlich verdorben hat. Die Gesegneteren haben eine Oma, die dieses Programm für sie erledigt und als Ausgleich den Kleinen das erste Glas Sekt ihres Lebens spendieren darf. Alternativen aber, die sind dünn gesät: Die Stadtmagazine listen schätzungsweise 154 Silvesterpartys auf, von denen aber nur exakt drei für Kinder geeignet sind. In der Zitadelle Spandau (Am Juliusturm) wird von 19 bis exakt 21 Uhr Kindersilvester gefeiert mit Laternenwanderung und Sternschnuppenfeuerwerk. Danach hat man dann weiter dasselbe Problem, dass es ja noch nicht Mitternacht ist. Länger geht es deshalb im KlaxMax Familiencafe (Langhansstraße 74b, Weißensee), auch dank Schlafmöglichkeiten für den Nachwuchs. Ansonsten werden zur Familien-Silvesterparty die üblichen Kinderbelustigungen aufgefahren: eine Clownshow, Mitmachtheater, Kinderdisko. Im Kinderhotel Kinderinsel (Eichendorffstraße 17, Mitte) wiederum kann man die Kleinen abgeben, nur dass sie dort – ganz erwachsen – Buffet und Feuerwerk geboten bekommen und dafür nur schlappe 99 Euro abdrücken müssen. Dann ja doch vielleicht lieber zur Oma. Und dafür an Neujahr – nicht allzu frisch, aber vielleicht ja noch fröhlich – mit den Kindern eine Schlittenfahrt ins neue Jahr.