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Archiv-Artikel

Wochenübersicht: Bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Cargo-Sofia Berlin“: HAU, bis Sa

Eigentlich sollte man im Leben glücklich sein. Aber eben nur eigentlich. De facto werden wir dick, arm, alt, krank und unzufrieden. Wieso nicht gleich stilvoll aus dem Leben scheiden? Ein schöner Tod ist immer noch besser als ein hässliches Leben. Von der Kunst, auch das Hässliche schön zu finden, handelt der Theaterabend „Selbstmord“ im Theater unterm Dach. Amina Gusner will ihre szenische Lesung mit Musik über Tod als Hommage an das Leben verstanden wissen. Die Musik zum Stück macht übrigens Katja Riemann, während Werner Engk und Peter René Lüdecke lesen werden.

Das Hebbel am Ufer weckt kurz vor der Sommerpause mit einem Theaterprojekt die Sehnsucht nach Ferne und gibt den Blick frei auf europäische Städte wie Riga, Straßburg, Basel oder Belgrad. An der Hand von Stefan Kaegi von Rimini-Protokoll kann man in „Cargo Sofia-Berlin“ außerdem mal wieder neue Theaterspielorte erkunden – hier wird es ein umgebauter Lastwagen sein, der statt Waren zur Abwechslung mal Erzählungen transportiert. Balkanmusik und Motoren-Groves unterlegen die Fahrt.

„Einer …“: Schaubühne, Sa; „Independence …“: Volksb., Di

Etwas mehr Platz zum Erzählen braucht erfahrungsgemäß Frank Castorf, dessen Breitwandinszenierung „Berlin Alexanderplatz“ ab 1. Juli wieder in Bert Neumanns umgebauter Neustadt der Volksbühne zu sehen sein wird.

„Berlin Alexanderplatz“: Volksbühne, ab Sa

Im Übrigen ist die Zeit des nahenden Spielzeitendes immer auch die Zeit, in der die Jugendclubs der großen Bühnen ihre Projekte dem Publikum vorstellen. Am Samstag zeigt der Schaubühnen-Club „Die Zwiefachen“ mit „Einer kommt durch“ einen Tanzmarathon auf der Basis von Sidney Pollacks Film „Nur Pferden gibt man einen Gnadenschuss“.

„Selbstmörder“: Theater Unterm Dach, ab Do

Passend zum Titel ihrer Produktion tritt dann ab 4. Juli der Volksbühnenclub „P14“ mit „Independence-Day“ am Rosa-Luxemburg-Platz auf.