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Wischnewski: Contras sind unseriös

Wischnewski: Contras sind „unseriös“

Bonn (afp/dpa) - Vor der Presse in Bonn machte Wischnewski, der an den Friedensgesprächen in Nicaragua als Berater der Regierung teilnahm, am Dienstag die von den USA unterstützten Contras allein verantwortlich für den Mißerfolg der Friedensbemühungen in der vergangenen Woche. Er sei in erster Linie dem gewachsenen Einfluß des Militärbefehlshabers der Contras, Enrique Bermudez, zuzuschreiben, der von vornherein ein Gegner des Ende März vereinbarten Waffenstillstandes in Nicaragua gewesen sei. Dahingegen sei die Regierung mit ihren Angeboten an die Contras weit über die Vorschriften des im vergangenen Jahr unterzeichneten Mittelamerika-Friedensplans hinausgegangen.

In ihrem Themenvorschlag für diesen Dialog hätten die Sandinisten alle Wünsche der Contras nach Reformen berücksichtigt. Die Contras hätten hingegen zwei Stunden vor Schluß der Gespräche überraschend ein umfangreiches Papier mit neuen, zum Teil absurden Forderungen vorgelegt. Dazu zähle unter anderem der Wunsch nach einem eigenen Büro in Managua.

Die Contras verlangten überdies, daß den Rekruten der sandinistischen Volksarmee die Heimkehr freigestellt werden solle.

In einem Appell an die Bundesregierung nannte es Wischnewski „unverantwortlich“, immer noch die Kapitalhilfe an Nicaragua zu blockieren. Es sei „höchste Zeit“, diesen Beschluß zu revidieren.

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