■ Wirtschaftskrise in Südkorea: Reformen geben Firmen zum Verkauf frei
Berlin/Seoul (taz/dpa/rtr) – die Wirtschaftskrise in Südkorea zwingt das Land zu einschneidenden Finanzreformen. So wird die Zentralbank eigenständiger. Ausländische Konzerne dürfen südkoreanische Firmen bald vollständig übernehmen. Bisher war eine Beteiligung auf 50 Prozent begrenzt. Auch Bank-Aktien sollen für Ausländer zugänglich werden, allerdings nur bis zu 33 Prozent. Gut für die Aufkäufer: Koreanische Firmen sind angesichts drohender Pleiten und einer immer noch niedrigen Landeswährung Won billig zu haben. Die Reformen wurden nötig, damit der IWF die dem Land zugesagten 57 Milliarden Dollar an Hilfskrediten freigibt.
In Deutschland ist der Nachschub an koreanischen Autos und Ersatzteilen währenddessen gesichert. Das versicherten Unternehmen wie die Hyundai Motor Deutschland oder die deutsche Niederlassung von Daewoo. In Korea standen die Bänder einiger Hersteller still, weil der große Zulieferer Mando wegen seines Konkurses die Produktion gestoppt hatte. „Seit Freitag läuft die Produktion aber wieder“, so Dirk Eickmeier, Sprecher von Hyundai Motor in Neckarsulm. „Wir haben keine Engpässe. Schließlich haben wir in der Vergangenheit auch längere Streiks überstanden.“ rem
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