: Wirksame Embargo-Maßnahmen
■ betr.: „Miloevic muß weg – sonst keine Hilfe“, taz vom 21. 6. 99
Wenigstens die mächtigen G 8 meinen jetzt, politische Erfolge durch nichtmilitärische Lockmittel erzielen zu können. Ihr Wunsch ist glaubhaft, auch Serbien nach demokratischen Reformen in einen Wirtschaftsraum Balkan integriert zu sehen, mit dem sich wieder Geschäfte machen lassen.
Es bleibt die Frage: Warum versäumte der grüne Außenminister vor den Nato-Luftschlägen, den Einsatz wirtschaftlicher Druck- und Lockmittel gegen Serbien zu fordern? Das Erdöl-Embargo gab es erst Anfang Mai. Ein Bruchteil der finanziellen Mittel, die der Militäreinsatz verschlang und der Wiederaufbau des Balkan kostet, hätte ausgereicht, Rußland und die Nachbarstaaten Serbiens einzubinden in wirksame Embargomaßnahmen. „Peanuts“ hätten genügt, um die demokratische Opposition in Restjugoslawien zu unterstützen und die Serben durch Medienoffensiven aufzuklären über die Greueltaten im Kosovo. Viele Opfer, viel neuer Haß wäre den Menschen auf dem Balkan erspart geblieben. Dietrich Jahn, Hannover
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