WOCHENÜBERSICHT: KINDERHORT : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Das letzte Wochenende der Olympischen Spiele steht an. Jungen, hoffnungsvollen Sporttalenten, denen man die täglich stundenlang übertragene Freakshow aus Peking nicht mehr zumuten möchte, sollte man allerdings Alternativen anbieten: Um den Bezug zum Gastgeberland der Leistungsschau der pharmazeutischen Industrie zu gewährleisten, könnte man zum Beispiel das Babylon-Mitte-Kino aufsuchen. Dort läuft heute um 16.45 Uhr (und morgen um 16.15 Uhr) „Mozart in China“. Der zehnjährige Danny hat keine Lust, den Sommer bei seiner eher nervtötenden Tante zu verbringen. Einzige Alternative: eine Reise nach China mit seinem kaum weniger nervigen Nachbarn aus dem Krankenzimmer, Lo Wei. Also geht es von Salzburg aus nach China. Dort verliebt sich Danny in die Hauptdarstellerin des Schattenspieltheaters, während eine zum Leben erwachte Mozart-Puppe versucht, ihre Schreibblockade zu überwinden. Die Grundsätze der Geschichte sind natürlich nicht neu: Vorurteile werden abgebaut, Verständnis für fremde Kulturen geweckt und ansonsten erste Erfahrungen mit der Liebe gemacht. Die Kulturen prallen aufeinander, die Probleme werden gelöst. Die Umsetzung des klassischen Coming-of-Age-Themas ist bisweilen allerdings etwas behäbig, aber die Absichten sind grundsätzlich natürlich löblich. Man sieht also: Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht. Aber dafür führt Hollywood ja momentan mit großen Erfolg wieder mal vor, dass es notfalls auch umgekehrt geht: „Kung Fu Panda“ ist nicht nur gut gemachte Unterhaltung, sondern mit entsprechenden Mitteln ausgestattetes Hochleistungsentertainment. Und das in erster Linie und vor allem. Da ist auch nichts gegen zu sagen. Allzu viel allerdings lernt man dafür aber nicht über China. Muss ja auch nicht sein. Wär’ aber schön. Vielleicht dann wieder ein andermal.
„Mozart in China“ im Babylon Mitte, „Kung Fu Panda“ einfach im nächsten Kino