Winfried Sebald gestorben

Winfried Sebald ist tot. Der 57-jährige Schriftsteller, der am 28. Januar den Bremer Literaturpreis hätte entgegennehmen sollen, starb durch einen Verkehrsunfall im englischen Norwich. Sein Fahrzeug stieß mit einem LKW zusammen. Die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung hatte Sebald für seinen im Herbst erschienen Roman „Austerlitz“ auszeichnen wollen, der die Geschichte eines jüdischen Flüchtlings erzählt. Der „Observer“ bezeichnete den Tod Sebalds als „furchtbaren Schlag für die europäische Literatur.“ Sebald, der seit mehr als 30 Jahren in England lebte, sei ein Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis gewesen. Berühmt wurde Sebalds Fähigkeit, erzählerische und essayistische Stilelemente miteinander zu verknüpfen – im so genannten „Sebald-Sound“. Über seine literarische Melancholie sagte er: „Sie ist für mich eine Haltung des Widerstands.“ dpa/taz