Windstrom von See : Voraussetzung für den Atom-Austieg
Dass die Offshore-Windenergie viel teurer wird als die Windkraft vom Land ist überraschend. Schließlich war zwar viel von Planungsproblemen die Rede, aber vor allem von den phantastischen Erntemöglichkeiten auf der windigen See. Wenn die Branche jetzt Nachbesserungen an der Einspeisevergütung verlangt, wirkt das so, als habe sie sich verkalkuliert und wolle die Stromverbraucher dafür aufkommen lassen. Selbst wenn das so wäre, sollte die Vergütung verbessert werden.
Kommentarvon Gernot Knödler
Zum einen muss man der Offshore-Windenergie Kinderkrankheiten zugestehen. Die Anlagen auf See werden unter Bedingungen betrieben, die mit denen an Land nicht zu vergleichen sind. Neben technischen Problemen gibt es politisch-administrative Forderungen, die in ihren Folgen schwer zu kalkulieren sind. Es fehlt an Erfahrungen mit Anlagen weit draußen im tiefen Wasser. Auch aus dem Ausland liegen solche nicht vor.
Zum anderen braucht dieses Land die Offshore-Windenergie, um seine Abhängigkeit von den immer teurer werdenden fossilen Energieträgern zu verringern. Ganz besonders dann, wenn es aus der Atomenergie aussteigen will. Offshore-Windenergie ist vergleichsweise stetig, im übrigen billiger als diverse andere Formen erneuerbarer Energien. Diese Energiequelle ist sinnvoll und förderungswürdig.