■ Wimbledon: Becker wackelt weiter
London (dpa/taz) – Der Meister des Rasens ist wieder da, hechtend, brüllend und kräftig um sich schlagend. Nach fünf nervenaufreibenden Sätzen gegen Andrei Medwedew zog Boris Becker in seinem „Wohnzimmer“ ins Viertelfinale ein. Das im fünften Satz wegen Dunkelheit abgebrochene Match hatte Becker am Dienstag 19 Stunden nach dem Abbruch und einer kurzen Nacht („als sich der Geist in mir beruhigt hatte“) hauchdünn für sich entschieden.
Der dreimalige Wimbledonsieger schlug bei 40 Grad „auf dem Hinterhof des Henkers“ den Ukrainer, obwohl er nach der Wiederaufnahme gleich sein erstes Aufschlagspiel abgeben mußte. Auffällig an Beckers Spiel war vor allem der neu erwachte Kampfgeist des Leimeners und eine deutlich verbesserte Vorhand, allerdings und gar nicht gut: 15 Doppelfehler, 14 Asse! Im Viertelfinale heißt sein Gegner jetzt Christian Bergström (112. der Weltrangliste), gegen den Becker dreimal gespielt und gewonnen hat.
Ihren vierten Frühling erlebt Martina Navratilova: Die 37jährige Amerikanerin steht nach ihrem Sieg gegen Jana Novotna im Halbfinale und ist ihrem Traum, Wimbledon zum zehnten Mal zu gewinnen, ein gutes Stück nähergerückt.
Damen-Einzel, Viertelfinale: Lori McNeil (USA) - Larisa Neiland (Lettland) 6:3, 6:4, Martina Navratilova (USA) - Jana Novotna (Tschechische Republik) 5:7, 6:0, 6:1, Conchita Martinez (Spanien) - Lindsay Davenport (USA) 6:2, 6:7 (4:7), 6:3, Gigi Fernandez (USA) - Zina Garrison-Jackson (USA) 6:4, 6:4. Halbfinale: Martinez - McNeil, Navratilova -Fernandez
Herren-Einzel, Achtelfinale: Boris Becker (Leimen) - Andrei Medwedew (Ukraine) 6:7 (5:7), 7:5, 7:6 (7:3), 6:7 (3:7), 7:5
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen