piwik no script img

■ WiesenthalNazi enttarnt?

Wien/Graz (AP) — Der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Simon Wiesenthal, hat nach eigenen Angaben den früheren „Judenkommissar“ der Nationalsozialisten in Belgrad enttarnt. Wiesenthal erklärte gestern in Wien, dabei handele es sich um den in Graz praktizierenden Arzt Egon Sabukoschek. Sabukoschek soll demnach für eine Massenerschießung und Judendeportationen verantwortlich sein. Die Kieferchirurg Sabukoschek wies auf Nachfrage die Vorwürfe zurück. Er sei bei seiner Entlassung aus der Wehrmacht Gefreiter gewesen und habe mit den Vorgängen in Belgrad nichts zu tun. Wiesenthal erklärte, Sabukoschek habe 1941 in Belgrad als „Judenkommissar“ 100 Juden für eine Erschießung ausgewählt. In einer in Belgrad gegen ihn erhobenen Anklage werden ihm fünf Morde sowie Deportationen in den Jahren 1942 und 1943 vorgeworfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen