: Wien gedenkt der toten Juden
WIEN ap ■ Zum 64. Jahrestag der Reichspogromnacht ist am Samstagabend in der zentralen Synagoge von Wien eine Gedenkstätte für die rund 65.000 ermordeten Juden Österreichs eingeweiht worden. Das Mahnmal zeigt auf schwarzem Schiefer 62.400 Namen von Opfern, die vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands ermittelt werden konnten. Bei der Einweihung warnte der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in Wien, Ariel Muzicant, vor dem Erlöschen der jüdischen Gemeinde in Österreich. „Wir leben in einer kleinen, immer kleiner werdenden Gemeinde mit 7.000 bis 8.000 Mitgliedern“, sagte Muzicant. Österreich habe nach 1945 nichts getan, um die 135.000 vertriebenen Juden zurückzuholen. Wenn kein Wunder geschehe, werde die jüdische Gemeinde in Österreich bald nicht mehr existieren.
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