■ Wieder Verluste der gelben Post: Ein kleineres Minus als „großer Erfolg“
Bonn (dpa/taz) – Der Postdienst hat mit dem Verteilen von Briefen, Päckchen und Paketen 1993 geringere Verluste gemacht als 1992. Die Verluste des Unternehmens lagen im vergangenen Jahr bei 173 Millionen Mark. 1992 hatte der Postdienst noch ein Minus von 410 Millionen Mark erwirtschaftet, sagte Postdienstsprecher Heinz- Hermann Herbers gestern in Bonn.
Herbers bezeichnete das Geschäftsergebnis 1993 als „großen Erfolg und gewaltige Verbesserung“. Spätestens im nächsten Jahr will die Gelbe Post beweisen, daß nicht nur mit Telefondiensten Geld zu verdienen ist. Für 1994 erwartet der Postdienst bei der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (ohne Abgaben an den Bund) bereits ein ausgeglichenes Ergebnis. In den alten Bundesländern habe das Unternehmen seine Gewinne bereits in diesem Jahr um 200 Millionen Mark steigern können.
Sorgenkind des Postdienstes ist immer noch Ostdeutschland, wo es noch zu wenige Wirtschaftskunden gebe. Nach Angaben des Bundespostministeriums liegt das Briefaufkommen pro Kopf im Osten unter 40 Prozent des Westniveaus. Beim Paketdienst sei das Ost- West-Gefälle noch größer: Ein Westdeutscher erhalte im Schnitt mehr als fünfmal so viele Pakete wie ein Postkunde in den neuen Ländern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen