Wieder Montagsdemo in Marzahn: We don’t like mondays
Diesmal machten in Marzahn 1.500 GegendemonstrantInnen den „Heimgegnern“ zu schaffen. Die Polizei wirkte teilweise überfordert.
Jede Woche ziehen „Heimgegner“ montags durch Marzahn. Ihr Treffpunkt ist die Kreuzung Landsberger Allee/Blumberger Damm. Auf dem angrenzenden Gelände will der Bezirk im nächsten Jahr Wohncontainer für Flüchtlinge aufstellen. Eine willkommene Gelegenheit für Neonazis und rechte Parteifunktionäre, Ängste bei den Anwohnern zu schüren.
In dieser Woche zählte die Polizei nur noch 500 „Heimgegner“. Ihnen stand ein Bündnis aus 1.500 Menschen, das dem Aufruf zu Blockaden gefolgt war, gegenüber. „Wir wollen gemeinsam nach Marzahn fahren, uns geschlossen auf die geplanten Route der Rassistinnen begeben und ihnen komplett unmöglich machen, ihre Hetze erneut durch die Straßen zu grölen“, so liest sich der Aufruf des antifaschistischen Kollektiv Marzahn-Hellersdorf.
Insgesamt drei Sitzblockaden und mehrere „Störaktionen“ machten den Rechten zu schaffen. Eine erste Blockade an der Raoul-Wallenberg-Straße/Landsberger Allee sorgte dafür, dass die „Heimgegner“ ihre geplante Route nicht antreten konnten, stattdessen liefen sie in Richtung Hellersdorf. Auf dem Weg dorthin kam es zu Zusammenstößen mit Gegendemonstranten, die an die Route der Neonazis gelangt waren.
Die Polizei wirkte überfordert. Teilweise rannte sie schreiend auf die ankommenden Antifaschisten zu, um sie zu verscheuchen. Für wenige Meter begleiteten Gegendemonstranten jedoch die „Heimgegner“ mit lautstarkem Protest.
Schon in den letzten Wochen war kritisiert worden, dass „der Großteil der Polizei beim Gegenprotest steht“, so Tanja Roth von Hellersdorf hilft. Seit zwei Wochen setzt die Polizei außerdem auch Hunde ein.
Die geplante Abschlusskundgebung der „Heimgegner“ am Alice-Salomon-Platz fiel ins Wasser, da auch dort die Straße blockiert wurde. Ende für sie war am Cottbusser Platz.
Ende ist jetzt auch erst mal mit den Montagsdemos, eine Pause über Weihnachten ist angekündigt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Parteiprogramme für die Bundestagswahl
Die Groko ist noch nicht gesetzt