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Wieder Hinrichtungen in China

■ Zwei Männer in der zentralchinesischen Stadt Wuhan hingerichtet / Ihnen war Mord und schwerer Raub vorgeworfen worden / Student wegen Demonstration von Pekinger Uni verwiesen

Peking (afp) - In der zentralchinesischen Stadt Wuhan sind am Wochenende weitere zwei Männer hingerichtet worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur 'Xinhua‘ meldete, gehörten die beiden zu einer Gruppe von vierzehn Menschen, die wegen Verbrechen während der Protestaktionen von April bis Juni diesen Jahres verurteilt worden waren.

In Wuhan war während der Massendemonstrationen von Peking eine wichtige Eisenbahnbrücke über den Yangtse-Fluß blockiert worden. Wegen der Blockade wurden laut der Nachrichtenagentur allerdings durchweg „lediglich“ Gefängnisstrafen erteilt. Die jetzt Hingerichteten sollen jedoch nicht nurWaffen gestohlen, sondern auch zwei Morde und einen schweren Raub begangen haben, berichtet 'Xinhua‘.

Die Beida-Universität in Peking hat unterdessen einen Studenten zwangsexmatrikuliert, der vor einer Woche gemeinsam mit dreihundert Studenten an einer nächtlichen demonstration teilgenommen haben soll. Der 22jährige Xiong Dayong habe andere Studenten zur Unruhestiftung auf dem Campus angeregt und gegen die Vorschriften des Kriegsrechts verstoßen, ließ die Universität am Montag mitteilen. Auch wurde ihm sein Abschlußdiplom aberkannt, das er erst kurz zuvor erhalten hatte.

Am 23.Juli waren nach Berichten von Augenzeugen rund dreihundert Studenten etwa zwei Stunden lang über den Campus gezogen und hatten, so die Berichte, gegen „ideologische Indoktrination“ protestiert. Der verweis von der Universität ist die härteste Maßnahme, die die chinesischen Hochschulen ergreifen können. Dadurch, so heißt es, wird es den Betroffenen für die Zukunft so gut wie unmöglich gemacht, noch Arbeit zu finden.

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