: Wie stark ist extrem?
Mehr Sommergewitter, Dürren und Niedrigwasser: Extremwetterforscher verbessern schlechte Prognosen
Deutschland muss sich spätestens zur Mitte des Jahrhunderts auf die Zunahme extremer Wetterereignisse wie starker Sommergewitter oder Trockenperioden einstellen. Das sagte Daniela Jacob vom Max-Planck-Institut für Meteorologie gestern beim ersten „Extremwetterkongress“ in Hamburg. Zusammen mit ihren Mitarbeitern hatte sie mit bislang nicht erreichter Genauigkeit berechnet, wie sich der globale Klimawandel auf Deutschland auswirken könnte. Dazu nutzte sie ein neues, an ihrem Institut entwickeltes regionales Klimamodell.
Danach wird es von etwa 2020 oder 2030 an im Winter im Durchschnitt rund zehn nasse Tage mehr geben. „Fast gesichert“ sei zudem, dass sommerliche Starkniederschläge und Gewitter zunehmen, sagte Jacob. Das gelte sowohl für deren Anzahl als auch für die Niederschlagsmenge.
„Auch Hitzeperioden wie 2003 werden künftig wahrscheinlicher“, sagte Jacob. Die Prognosen sagen zudem doppelt so viele ein- und zweiwöchige Niedrigwässer in den Flüssen voraus. Eine leichte Tendenz zu stärkeren Stürmen lasse sich bislang nur erahnen.
Die mit ähnlichen Vorhersagen befassten rund 15 europäischen Arbeitsgruppen kämen zu vergleichbaren Resultaten: „Die Modelle unterscheiden sich nur noch in der Stärke, nicht darin, dass etwas passieren wird.“ LNO