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Wie beim Automobilclub

■ Kirchenausweis für Mitglieder gefordert

Elisabeth Lingner kann's nicht lassen. Jüngst sorgte die Synodenpräsidentin der Evangelischen Nordelbischen Kirche mit ihren Überlegungen, für kirchliche Serviceangebote künftig von Nichtmitgliedern erhöhte Gebühren zu erheben, für bundesweites Aufsehen. Jetzt denkt sie in einem Interview der heute erscheinenden „Nordelbischen Kirchenzeitung“ über einen „Kirchenausweis“ nach, mit dem zahlende Christen ihren Anspruch zum Beispiel auf ermäßigte Kindergartengebühren dokumentieren könnten. Die Kirchenleitung hingegen hatte noch am Dienstag die Gleichbehandlung von Mitgliedern und Nichtmitgliedern betont, auch wenn sie Lingners Idee ein gewisses Verständnis nicht versagen mochte.

Daß die Kirche „einladend und offen“ bleiben muß, ist auch für Elisabeth Lingner keine Frage. „Wir werden niemanden zurückweisen.“ Es müsse jedoch unterschieden werden zwischen dem, was „offene Kirche“ meine, und dem, was als Serviceleistung in Anspruch genommen wird - „so, wie jemand den Service eines Automobilclubs oder eines Wohlfahrtverbandes in Anspruch nimmt“.

Deshalb, so Lingner unbeugsam, müßten jetzt alle Serviceleistungen der Kirche durchforstet werden, um zu prüfen, für welche Angebote gesonderte Gebühren erhoben werden könnten. epd

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