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Weserkraft rückt näher

■ Stadtwerke und Konsortium einig / Baubeginn offen

In einer Sitzung bei Bürgermeister Wedemeier legten gestern nachmittag Vertreter des Konsortiums und des Vorstandes der Bremer Stadtwerke den langen Streit um den Preis für ein neues Weserkraftwerk offiziell bei. Am 5. Dezember soll nun der Aufsichtsrat der Stadtwerke endgültig grünes Licht geben. Kommentar des Aufsichtsratsvorsitzenden Wedemeier nach der Sitzung: „Ich sehe der Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke mit großer Zuversicht entgegen.“

Das Angebot des Konsortiums liegt nur unwesentlich über dem ursprünglichen 86-Millionen Paket. Wenn es zu einem Baubeginn bis zum 31.7.1992 kommt, soll das Kraftwerk 87,2 Millionen kosten. Wenn erst zum 31.Juli 1994 mit dem Bau begonnen werden kann, wird das Kraftwerk 99,7 Millionen Mark teuer. Der Baubeginn ist vor allem von der Haltung der Wasser- und Schiffahrtsdirektion abhängig. Die dem Verkehrsminister unterstellte Bundesbehörde fürchtet nach wie vor, daß es bei einem zeitgleichen Bau von Weserwehr und Kraftwerk zu Bauverzögerungen kommen könnte. Abschließend soll dieses Problem erörtert werden, wenn Anfang des nächsten Jahres Strömungsversuche und Rammarbeiten durchgeführt worden sind. Wedemeier, der den Verhandlungen zwischen Konsortium und Stadtwerken zum Durchbruch verholfen hatte, will sich jetzt in die Gespräche mit dem Verkehrsministerium einschalten.

Auch der Vorsitzende des Parlamentsausschusses Energie, der SPD-Fraktionsvize Karl-Heinz Schmurr, stellte nach der Sitzung fest, daß Stadtwerke und Konsortium aufeinander zugegangen seien. Schmurr: „Ich habe den Eindruck, daß jetzt am 5. Dezember ein positiver Beschluß gefaßt wird.“ Während bei der letzten Sitzung zwischen Stadtwerken und Konsortium noch heftig und laut gestritten worden war, gratulierten sich die Gesprächspartner gestern zu den „fairen Verhandlungen.“ hbk

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