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Wer spielt hier Demokratie?

betr.: „Anhören und Anschreien“ (Berliner Flughafengegner), taz vom 1. 6. 01

Wer spielt hier Demokratie? Die Berliner Flughafengegner „Durchschnittsalter über 50“, die offensichtlich nicht mehr flexibel genug sind, um in ihrem Wohngebiet eine internationale Drehscheibe im Flugverkehr zu akzeptieren, sondern in ihrer Idylle „vor allem den rapiden Wertverlust ihrer Grundstücke befürchten“? [...]

Wer tatsächlich Demokratie spielt, lässt sich benennen: Es sind Politiker wie die Herren Diepgen, Stolpe und der Bundesverkehrsminister. Obwohl das vorangegangene Raumordnungsverfahren Berlin-Schönefeld unter allen untersuchten Standorten als einzigen für ungeeignet (nicht einmal beschränkt geeignet) hält, bestimmten sie hinter verschlossenen Türen Schönefeld als Standort für den neuen Mammutflughafen. Die Gründe für diese aberwitzige Entscheidung haben sie der Öffentlichkeit bisher vorenthalten. Herr Rother, da war doch mal was: der taz-Kongress „Wie wollen wir leben“?

Dieser Brief wurde in einer Stadt geschrieben, in deren Zentrum eine Maschine stürzte. Der Flughafen wurde daraufhin vom Stadtrand in stadtfernes Umland verlegt. Nach dem Willen von Politikern sollen in Berlin die Uhren andersherum laufen.

ANTONIE KAIFENHEIM, Berlin-Müggelheim/München

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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